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Neuerscheinungen 2011

Stand: 2020-01-07
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Anja Lauper

Die phantastische Seuche


Episoden des Vampirismus im 18. Jahrhundert
2011. 224 S. Bibliografie, Namensregister. 233 mm
Verlag/Jahr: DIAPHANES 2011
ISBN: 3-03-734155-6 (3037341556)
Neue ISBN: 978-3-03-734155-1 (9783037341551)

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Der Vampir des 18. Jahrhunderts ist einer der singulären Mythen der Moderne. Im Jahr 1732 tritt der Vampir bis dahin unbekannt mit einem Schlag in den Diskurs der westlichen Welt ein. Wenig später haben die Buchhändler ihr Sortiment fliegend der plötzlichen vampiristischen Nachfrage angepasst, bevölkert der Vampir die Berichte der Militärärzte von der Ostgrenze der österreichischen Monarchie und streiten sich Mediziner und Theologen um die Deutungshoheit angesichts einer unbekannten Seuche.In diesem Buch wird der historische Vampirismus von seinem Ende her verstanden. Kein Exorzismus kann ihn ausmerzen, einzig die grundlegende Verwaltungsreform der Habsburgermonarchie, die ab Mitte des 18. Jahrhunderts an die Hand genommen wird, ist in der Lage, den Vampir abzuschaffen, indem sie ihn in eine neue polizeyliche Gesundheits- und Bevölkerungspolitik überträgt und ihn darin zum Verschwinden bringt. Diese gouvernementale Politik schaufelt dem Vampir des 18. Jahrhunderts sein wohlverdientes Grab und schafft damit die Voraussetzungen für die Proliferation des Vampirs in der Literatur der Moderne.
Der Vampir des 18. Jahrhunderts ist einer der singulären Mythen der Moderne. Im Jahr 1732 tritt der Vampir - bis dahin unbekannt - mit einem Schlag in den Diskurs der westlichen Welt ein. Wenig später haben die Buchhändler ihr Sortiment fliegend der plötzlichen vampiristischen Nachfrage angepasst, bevölkert der Vampir die Berichte der Militärärzte von der Ostgrenze der österreichischen Monarchie und streiten sich Mediziner und Theologen um die Deutungshoheit angesichts einer unbekannten Seuche.
In diesem Buch wird der historische Vampirismus von seinem Ende her verstanden. Kein Exorzismus kann ihn ausmerzen, einzig die grundlegende Verwaltungsreform der Habsburgermonarchie, die ab Mitte des 18. Jahrhunderts an die Hand genommen wird, ist in der Lage, den Vampir abzuschaffen, indem sie ihn in eine neue polizeyliche Gesundheits- und Bevölkerungspolitik überträgt und ihn darin zum Verschwinden bringt. Diese gouvernementale Politik schaufelt dem Vampir des 18. Jahrhunderts sein wohlverdientes Grab - und schafft damit die Voraussetzungen für die Proliferation des Vampirs in der Literatur der Moderne.
"Dass der Gründungsmythos des modernen Verwaltungsstaates ausgerechnet von einem Blutsauger handelt, wird nach der Lektüre von Anja Laupers Buch bei der nächsten Steuererklärung umso weniger überraschen." Stephan Cartier, Radio Bremen