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Neuerscheinungen 2011

Stand: 2020-01-07
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Julian Blunk

Das Taktieren mit den Toten


Die französischen Königsgrabmäler in der Frühen Neuzeit. Dissertationsschrift
2011. 441 S. s/w-Abb. Auf 80 Taf. 24 cm
Verlag/Jahr: BÖHLAU 2011
ISBN: 3-412-20626-1 (3412206261)
Neue ISBN: 978-3-412-20626-0 (9783412206260)

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Über Jahrhunderte hinweg hatte ein stetig wachsender Bestand an Grabmonumenten französischer Könige in der Abteikirche der Benediktiner von Saint-Denis politische und genealogische Kontinuitäten ins Bild gesetzt, bevor die Nekropole in der Frühen Neuzeit zwei einschneidende Zäsuren erlebte. Diese Studie rekonstruiert die Motivationen für den Import des italienischen Renaissancestils um 1500 sowie für die vermeintlich abrupte Aufgabe des Erinnerungsraums um 1600 unter den letzten Valois und den ersten Bourbonen, deren sepulkrale Repräsentationspolitik zunehmend nach alternativen Partnern und Bühnen suchte.

Julian Blunk erhielt 2008 für diese Studie den Absolventenpreis der TU Dresden.
Vorwort
1. Einleitung
1. Grabmal und Erinnerungskultur
2. Saint-Denis: Zur Forschungsgeschichte
3. Vorhaben
2. Historischer Abriss
1. Zur Karriere einer Nekropole im Mittelalter
2. Erste Schritte ins Zeitalter der Renaissance:

Das Grabmal Karls VIII.
3. Saint-Denis und die "Verkörperung" des Königtums.
1. Die doppelte Darstellung Toter in der Sepulkralskulptur
2. Die Zwei-Körper-Lehre: Funktion und Geschichte.
3. Interregnum und Effigies:

Das französische Bestattungszeremoniell der Renaissance.
4. Zum Verhältnis von Grabmal und Korporationslehre: Erste Zweifel
5. Priant und Effigies.
6. Grabmal und Effigies Franz´ I. und seiner Familie
7. Sukzessive vs. organologische Korporation:

Der body politic von Saint-Denis
4. Ludwig XII. ( 1515)
1. Das Grabmal Ludwigs XII.
2. Die ausführenden Künstler.
5. Chronik eines Denkmalkrieges
1. Das Vorbild in Italien:

Das Grabmal Gian Galeazzo Viscontis und die Certosa di Pavia
2. Der Beginn der italienischen Kampagnen
und der Verrat Ludovico Sforzas
3. Die memoriale Indienstnahme der Certosa als vorbeugende Maßnahme:

Ludovico Sforza in Erwartung der Franzosen
4. Das Grabmal Ludovico Sforzas
5. Die Antwort Ludwigs XII.
Die Eroberung Mailands und das Grabmal der Herzöge von Orléans
6. Unlautere Waffen im Denkmalkrieg:

Knochenschieben in Frankreich und Italien
7. Rückblick: Die Entrée in Paris.
8. Das politische Alter Ego des französischen Königs in Mailand:

Das Grabmal des Gaston de Foix
6. Zum Zweiten: Das Grabmal Ludwigs XII.
1. Der territoriale und kulturelle Anspruch auf das Erbe Italiens
in Genealogie, Chronik und Pamphlet: Zur Bedeutung und
zu den Trägern des Renaissanceimports
2. Exkurs: Brou und Lemaire de Belges
3. Champiers Triumphe du tres chrestien Roy de France XII.
4. Herrscherlob und Antikenrezeption: Die Themen der Reliefs
5. Hypothesen zur Geburtsstunde einer visuellen Strategie.
6. Die Gisants und die "zwei Körperteile des Königs". Zur symbolischen
Kontextualisierung zweier politischer Repräsentationsräume
7. Die Priants und ihr Gegenüber
8. Die Rolle Annes de Bretagne im ewigen Ehelager
7. Das doppelte Erbe Pavias: Ein neuer Nationalstil und ein nationales Trauma
1. Das Grabmal Ludwigs XII. als besitzanzeigendes compositum mixtum
2. Überlegungen zur zeitgenössischen Rezeption
des Grabmals Ludwigs XII.
3. Die kulturpolitische Zäsur nach der Schlacht von Pavia
8. Franz I. ( 1547)
1. Exkurs: Über "Il Cavallo"
und die Kompetenzen politischer Deutungshoheit
2. Der Tod, das politische und das kulturelle Erbe Franz´ I.
3. Das Herzgrabmal Franz´ I.
4. Das Grabmal Franz´ I. in Saint-Denis
1. Die Baugeschichte
2. Die Änderungen gegenüber dem ursprünglichen Plan
3. Die Reliefs
4. Die Triumphthematik
5. Zur typologischen Entwicklung sepulkraler Triumphmotivik:

Andrea Sansovino
6. Der Weg des sepulkralen Triumphmotives in die Dreidimensionalität:

Leonardos Entwürfe für das Grabmal Trivulzios
7. Mögliche Wege der neuerlichen Adaption
8. Reiter und Priant
9. Das ewige Ehelager
10. Der Weisskunig Maximilians I. und die Grabreliefs Franz´ I.
11. Zusammenfassung
5. Fazit eines Denkmalkrieges: Die Phänomenologie der politischen
Memoria im Kontext des norditalienischen Territorialkonfliktes
9. Heinrich II. ( 1559)
1. Das Herzgrabmal Heinrichs II
2. Die Valoiskapelle
1. Zum Bau und zur Baugeschichte
2. Die Gründe für den Auszug
3. Die bauhistorischen Vorbilder der Valoiskapelle
3. Das Grabmal in Saint-Denis
4. Die Selbstinszenierung Katharinas von Medici:

Zur visuellen Korrektur einer zerrütteten Ehe
10. Der Bürgerkrieg und das Anfang vom Ende der Valois:

Die Söhne Katharinas von Medici
1. Franz II. ( 1560)
2. Karl IX. ( 1574)
11. Anstelle einer Inszenierung des Nachwuchses:

Die Aktualisierung der Memoria Katharinas von Medici
und das Ende einer Dynastie
1. Die Auferstehungsgruppe
2. Das letzte Königsgrabmal von Saint-Denis: Die Gisants von 1583