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Stand: 2020-01-07
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Bernhard Böschenstein, Achim Russer, Max Rychner, Bernd Schwibs, Paul Valéry (Beteiligte)

Monsieur Teste


Nachwort: Bernhard Böschenstein
Mitarbeit: Böschenstein, Bernhard; Übersetzung: Rychner, Max; Russer, Achim; Schwibs, Bernd
2. Aufl. 2011. 92 S. 180 mm
Verlag/Jahr: SUHRKAMP 2011
ISBN: 3-518-24009-9 (3518240099)
Neue ISBN: 978-3-518-24009-0 (9783518240090)

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Monsieur Teste, das ist die berühmteste Figur, die Paul Valéry erfunden hat, eine der wenigen Schlüsselfiguren der Moderne überhaupt. Rilke sah in dem schmalen Büchlein die "stärkste Romanessenz, die je destilliert worden ist". Durch Jahrzehnte hat sich Valéry nicht von seiner Erfindung trennen können und die ersten Seiten (aus dem Jahre 1896) durch stets neue Einfälle ergänzt und abgerundet. Monsieur Teste - das ist Paul Valéry (1871-1945) selbst mit seinem Drang nach Klarheit und Unabhängigkeit des Denkens.
"Der fremde Blick auf die Dinge, der Blick eines Menschen, der nicht versteht, der außerhalb dieser Welt steht, Auge an der Grenze zwischen Sein und Nichtsein - ist der des Denkers. Und auch der des Sterbenden, des Menschen, der den Verstand verliert. Worin der Denker ein Sterbender ist, oder ein Lazarus, beliebig. Nicht ganz beliebig."
Valéry, Paul
Paul Valéry wird 1871 im südfranzösischen Sète als Sohn von Barthélémy Valéry, einem Beamten bei der französischen Zollverwaltung, und der Italienerin Fanny Grassi geboren. Bereits als Schüler tritt Valéry mit Dichtungen hervor und setzt diese während des Jurastudiums in Montpellier fort. Die sogenannte Nacht von Genua (1892) führt jedoch zunächst zu der Entscheidung, sich vom praktischen Dichten ab- und der bedingungslosen Selbstanalyse des Geistes und Bewußtseins zuzuwenden. 1894 beginnt Paul Valéry seine Cahiers zu schreiben: längere und kürzere Gedanken zu allen Bereichen des intellektuellen Lebens und der Wissenschaften. Bekannt wird er schon früh durch seinen Essay Einführung in die Methode des Leonardo da Vinci, 1894, und durch das Prosawerk Der Abend mit Monsieur Teste, 1895. Ein verändertes Umfeld in Paris führt zur Eheschließung mit Jeannie Gobillard, zu einer bürgerlichen Lebensweise, zum Besuch literarischer und intellektueller Salons. Nach großen dichteri
schen Erfolgen mit La jeune Parque 1917 (ins Deutsche übertragen durch Paul Celan) und der Sammlung Charmes 1922 (durch Rilke), was Valéry Anfang der zwanziger Jahre laut Umfrage zum größten lebenden Dichter Frankreichs avancieren läßt, folgen große kulturpolitische und dichtungspoetische Essays und zwei Jahrzehnte Vortragsreisen durch ganz Europa. Seit 1926 ist Paul Valéry Mitglied der Académie fran‡aise, 1931 wird ihm die Ehrendoktorwürde der Universität Oxford verliehen, 1933 wird er Administrator des neugegründeten Centre Universitaire méditerranéen in Nizza, 1937 Inhaber eines eigens für ihn eingerichteten Lehrstuhls für Poetik am Collège de France. Nach Paul Valérys Tod am 20. Juli 1945 ordnet de Gaulle ein Staatsbegräbnis an.