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Sigrid Graumann

Assistierte Freiheit


Von einer Behindertenpolitik der Wohltätigkeit zu einer Politik der Menschenrechte. Dissertationsschrift
2011. 314 S. 213 mm
Verlag/Jahr: CAMPUS VERLAG 2011
ISBN: 3-593-39396-4 (3593393964)
Neue ISBN: 978-3-593-39396-4 (9783593393964)

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Die neue UN-Behindertenrechtskonvention will allen behinderten Menschen ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben ermöglichen.
Sie verbindet die freiheitliche Orientierung der Menschenrechte mit umfassenden sozialen Leistungsrechten und dem konsequenten Verbot paternalistischer Bevormundung. Damit fordert sie die Behinderten- und Sozialpolitik ebenso heraus wie die Philosophie der Menschenrechte: Wie lässt sich ein wirklich inklusiver Menschenrechtsschutz begründen? Wie lassen sich universelle soziale Rechte philosophisch fassen, wie Ansprüche auf Respekt und Sorge verbinden? Sigrid Graumann diskutiert diese Fragen und zeigt, dass sich die Behindertenrechte mit einem sozialethisch erweiterten kantischen Konzept "assistierter Freiheit" überzeugend verteidigen lassen.
Inhalt

Einleitung: Respekt oder Sorge für behinderte Menschen? 7
I. Die UN-Konvention für die Rechte behinderter Menschen 26
1. Wohltätigkeit und Fürsorge oder Menschenrechte? 26
2. Grundprinzipien der Konvention 34
3. Die einzelnen Rechte 514. Die Umsetzung der Konvention - eine Zukunftsaufgabe 75

II. Inklusivität, Universalität und Unteilbarkeit?
Grundsätze des Menschenrechtsschutzes und die Rechte
behinderter Menschen 80
1. Das Konzept assistierter Freiheit als politische Herausforderung 80
2. Gibt es ein Recht, Rechte zu haben?
Zur Inklusivität des Menschenrechtsschutzes 88
3. Gleiche Rechte für behinderte Menschen?
Zum Anspruch auf universelle Achtung der Menschenrechte im Privat- und Familienleben 102
4. Gleiche Rechte oder Sonderrechte?
Zu den spezifischen menschenrechtlichen Leistungsansprüchen
von behinderten Menschen 115
5. Weiterentwicklung der Menschenrechtsidee 134

III. Fairness, gerechte Großzügigkeit oder Basisfähigkeiten? Menschenrechte für behinderte Menschen als Herausforderung
für unser Verständnis sozialer Gerechtigkeit 135
1. Die Menschenrechte behinderter Menschen als Kernfrage
sozialer Gerechtigkeit 135
2. Soziale Gerechtigkeit für behinderte Menschen?
Die Konzeptionen von Rawls, MacIntyre und Nussbaum 139
3. Soziale Gerechtigkeit und das Recht, Rechte zu haben 157
4. Öffentliche oder private Gerechtigkeit? 169
5. Verbindliche Solidaritätspflichten? 184
6. Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit - keine faire Berücksichtigung behinderter Menschen 195

IV. Versuch einer moralphilosophischen Begründung der Rechte behinderter Menschen 198
1. Aufgaben einer moralphilosophischen Reflexion 198
2. Notwendigkeit einer moralphilosophischen Begründung 200
3. Möglichkeit einer moralphilosophischen Begründung mit Kant 204
4. Menschenwürde - Menschenrechte 219
5. Wohltätigkeit und Solidarität 231
6. Assistierte Freiheit - ein überzeugendes Konzept 244

V. Sorge und Respekt? Verteidigung des Menschenrechtsansatzes der Behindertenpolitik 247
1. Nicht abschließend geklärte Fragen 247
2. Inklusivität des Menschenrechtsschutzes 248
3. Menschenrechtsschutz im Privat- und Familienleben 270
4. Spezifische Behindertenrechte 285
5. Konkretisierung und Präzisierung des Menschenrechtsschutzes 292Abkürzungen 294
Literatur 295
Ein sehr lesenswertes Buch. (socialnet, 30.03.2011)