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Stefan George, Ute Oelmann, Stuttg Stefan-George-Stiftung
(Beteiligte)
Der siebente Ring
Herausgegeben von Stefan-George-Stiftung, Stuttgart; Mitarbeit: Oelmann, Ute
2. Aufl. 2011. 240 S. 225 mm
Verlag/Jahr: KLETT-COTTA 2011
ISBN: 3-608-95113-X (360895113X)
Neue ISBN: 978-3-608-95113-4 (9783608951134)
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Im Sommer 1907 erstmals in 535 Exemplaren gedruckt, erlebte der "Siebente Ring", der aus sieben Teilen besteht (Zeitgedichte, Gestalten, Gezeiten, Maximin, Traumdunkel, Lieder, Tafeln), bereits bis 1922 sechs Auflagen.
George hatte ein Jahr darauf verwandt, dem Band eine Gestalt zu geben, welche die "innerliche Einheit der Vielfalt" (Verwey) verdeutlichen sollte. Die bis 1906 entstandenen Gedichte, in einer Zeit der Rückbesinnung auf das eigene Werk geschrieben, sind in kunstvoller, beziehungsreicher Anlage in sieben Bücher gegliedert, die sich in konzentrischen Kreisen um den vierten Zyklus legen, den Kern der Sammlung: Er enthält die Totenfeier für einen jung verstorbenen Freund und Dichter, der in der Maximin-Gestalt zum Mythos erhoben und verewigt wird.
Der "Siebente Ring". von Karl Wolfskehl in einem Brief an George "diese um- und ausbauende Spätlese Ihres ganzen bisherigen Daseins" genannt, ist von zentraler Bedeutung für die Kunst des Dichters. Beeinflusst auch von der Übersetzungsarbeit an Dantes "Commedia", verändert sich das Werk. Es bleibt nicht mehr ein lyrisch, sondern es nimmt die Dimension der Zeitkritik in sich auf; sein Grundton erfährt eine Wandlung durch das Element des Prophetischen, Visionären, durch den Ausdruck des Hymnischen.
Ute Oelmann, geb. 1949, lehrte in Bristol, Tübingen, Gießen und Stuttgart. Seit 1990 Leiterin des Stefan George-Archivs. Mitarbeiterin bei der Edition der kritischen George-Ausgabe sowie Mitherausgeberin des George-Jahrbuchs.
Stefan George, 1868 in Büdesheim bei Bingen geboren, war als Sohn eines wohlhabenden Weingutbesitzers nie zur Berufswahl gezwungen. Nach dem Abitur reiste er durch Westeuropa, studierte zwischendurch in Berlin u.a. Philologie, Philosophie und Kunstgeschichte, traf aber vor allem mit den französischen Symbolisten zusammen. Diese Begegnung bestärkte ihn in seiner ablehnenden Haltung gegenüber dem in Deutschland verbreiteten literarischen Realismus. Ab 1900 lebte er überwiegend in Deutschland: In München wurde er in der Schwabinger Boh me als Dichterfürst inszeniert und verehrt, in Heidelberg und Berlin verkehrte er in bildungsbürgerlichen Kreisen. 1927 wurde ihm der erste Goethe-Preis verliehen. George zog sich schließlich 1933 nach Minusio zurück, nachdem ihm
Josef Goebbels die Präsidentschaft einer neuen deutschen Akademie für Dichtung angeboten hatte. Er verweigerte dieses Angebot und starb am 4. Dezember, betrauert von seinen Schülern und Verehrern.