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Christina Kießling
Die erste Erziehung des Kindes "... sei ewig die Sache der Mutter ..."
Über die historische Bedeutung der mütterlichen Erziehung in den ersten Lebensjahren
2011. 224 S.
Verlag/Jahr: VDM VERLAG DR. MÜLLER 2011
ISBN: 3-639-37804-0 (3639378040)
Neue ISBN: 978-3-639-37804-7 (9783639378047)
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Pestalozzi (1746 1827) bezeichnet die erste Erziehung des Kindes als ewige Sache der Mutter , womit er gleichsam den Grundstein für das romantisch verklärte Bild der guten Mutter legt, welche sich voller Hingabe für das Wohlergehen ihrer Nachkommen aufopfert. Die Wurzeln dieses Konstruktes Mütterlichkeit finden sich indessen bei Rousseau (1712 1778), der in seinem Emile die erste Erziehung als unbestreitbare Aufgabe der Frau deklariert, was er durch ihre biologische Ausstattung begründet. Die vorliegende Untersuchung hat es sich daher zur Aufgabe gemacht zu eruieren, ob es sich bei dem Phänomen Mutterliebe demnach um einen ursprünglichen, angeborenen Instinkt der weiblichen Natur handelt, oder ein Sozialverhalten, dass kulturell vermittelt und damit dem Wandel der gesellschaftlichen Verhältnisse unterworfen ist. Zu diesem Zwecke werden ideengeschichtlich verankerte Mutterbilder von der Aufklärung bis in die Gegenwart, eingebettet in historische und pädagogische Kontexte betrachtet, um davon ausgehend den Mythos Mütterlichkeit zu entschlüsseln, welcher angesichts der Darstellung weniger als soziales Konstrukt denn als pädagogisches Prinzip in Erscheinung tritt.
Christina Kießling (Jahrgang 1982) ist Diplompädagogin und seit 2010 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sonderpädagogik IV Pädagogik bei geistiger Behinderung der Julius- Maximilians- Universität- Würzburg sowie Promoventin der dortigen Graduiertenschule für die Geisteswissenschaften.