Neuerscheinungen 2011Stand: 2020-01-07 |
Schnellsuche
ISBN/Stichwort/Autor
|
Herderstraße 10 10625 Berlin Tel.: 030 315 714 16 Fax 030 315 714 14 info@buchspektrum.de |
Sabine Walther-Vuskans
Roland Barthes und die Mythen des Alltags
2011. 32 S. 210 mm
Verlag/Jahr: GRIN VERLAG 2011
ISBN: 3-640-86341-0 (3640863410)
Neue ISBN: 978-3-640-86341-9 (9783640863419)
Preis und Lieferzeit: Bitte klicken
Studienarbeit aus dem Jahr 1992 im Fachbereich Deutsch - Sonstiges, Note: 2, Universität Bremen, Veranstaltung: Diskursanalyse und Literaturwissenschaft, 31 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Roland Barthes wurde am 12. November 1915 in Cherbourg, Frankreich, geboren. Er starb
am 26. März 1980 an den Folgen eines Autounfalls. Dazwischen: ein abwechslungsreiches
Tätigsein: Studium der Literatur, Theaterarbeit, zahlreiche Lehrtätigkeiten, Lektorat an der
Universität von Alexandrien, Professur für Semiologie am College de France. Die
lexikalischen Bezeichnungen für diesen Schreiber sind zahlreich: Semiologe, Marxist,
Philosoph, Sprachwissenschaftler, Literaturwissenschaftler, Kritiker, Schreiber, Professor,
Strukturalist, Ideologiekritiker.
Ausgangspunkt seiner Arbeit ist die Ablehnung der apologetischen Funktion der bürgerlichen
Literatur und er diese Funktion verdeckenden ästhetischen Wertkategorien der traditionellen
Literaturwissenschaft.
Barthes stritt um die Loslösung von Sprache und Literatur aus "mythologischen"
Festschreibungen durch Sinnüberfrachtungen und Fixierung von Bedeutungen sprachlicher
"Zeichen". Er suchte den "Nullpunkt der Literatur" - den Punkt, an dem Literatur indem sie
nur sich selbst aussagt, indirekt auch etwas über die Bedingungen ihrer Entstehung und damit
ihr historisches Umfeld aussagt -, sowie die "Leere" des sprachlichen Zeichens - das Teil
eines Sprech- und Schreibrituals ist und als solches nicht über Eigenbedeutung verfügt,
sondern "Hülle" ist.
Barthes wollte auf der Ebene des Formalen - der Struktur - Wirklichkeit beschreiben - da
ihm jede inhaltliche Aussage zwangsläufig ideologiegebunden erschien, suchte er nach
Möglichkeiten, Literatur nicht endgültig bewertend zu beschreiben. Dabei thematisierte er
selbst wiederholt zwei Widersprüche seiner eigenen Vorgehensweise:
1. Literatur selbst ist niemals Wirklichkeit, noch nicht einmal "Spiegel" von
Wirklichkeit, da sie Sprache ist. Jedes Sprechen "über" etwas, verläuft auf
einer "Meta-Ebene" (es sei denn, es handelt sich um direkte Äußerungen von
an einer konkreten Situation Beteiligten) - es ist kein direktes Aussagen dessen
was geschieht, sondern ein interpretierendes Nachzeichnen. Dem Sprechen
über Literatur kommt demgemäß bereits ein weiterer Abstraktionsgrad zu.
2. Barthes lehnt "ideologisches Sprechen" nicht grundsätzlich ab, sondern fordert
vom Sprechenden eine Offenlegung seiner ideologischen "Aprioris" - nur so
entgehe er der falschen Vorstellung von Objektivität, hinter der sich immer ein
Machtanspruch verbirgt. [...]