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Uwe Pörksen
Riß durchs Festland
Roman
2011. 512 S. m. 1 Abb. 20,5 cm
Verlag/Jahr: BOYENS BUCHVERLAG 2011
ISBN: 3-8042-1344-8 (3804213448)
Neue ISBN: 978-3-8042-1344-9 (9783804213449)
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Es ist die Momentaufnahme einer Idylle - und gleichzeitig der letzte Akt eines Dramas, das von Nationalismus und Feindschaft, von kleinen und großen Kriegen, von Ressentiments, Wirtschaftskrisen und Arbeitslosigkeit gezeichnet ist. Nur ein einziges Foto hat sich erhalten. Es zeigt drei Paare der weit verzweigten Pastorenfamilie Prahl beim Verlassen der Nicolaikirche in Eckernförde. Sie feiern an diesem Tag gemeinsam die goldene, die silberne und die grüne Hochzeit. Es ist ein rauschendes, ein auf den ersten Blick ganz und gar privates, unbeschwertes Fest, das da am 31. August des Jahres 1930 stattfindet. Und doch wird in ihrer Vorgeschichte im Mikrokosmos des Privaten und in dem Geflecht der Stimmen und Schicksale, der vielen Familienerüberlieferungen und Dokumente ein Panorama der Landes- und Zeitgeschichte erfahrbar. Die Auseinandersetzungen und Grenzlandkämpfe zwischen Dänen und Deutschen, das Erwachen des Nationalismus, die Verfolgung national Andersgläubiger, die Toten der fünf Kriege - dies sind, so zeigt der detailgenaue Blick des Schriftstellers Uwe Pörksen, die Signaturen einer Epoche, die das Leben der Feiernden geprägt hat und bis zu ihrer letzten Stunde prägen wird. Der Freiburger Germanist und Schriftsteller Uwe Pörksen - selbst in Schleswig-Holstein aufgewachsen - erzählt in diesem dokumentarischen Roman die Geschichte eines Festes und die Geschichte eines Landes.
Uwe Pörksen, geboren 1935 in Breklum bei Husum geboren, lebt seit 1968 in Freiburg, wo er von 1976 bis 2000 als Universitätsprofessor für Deutsche Sprache und Ältere deutsche Literatur gearbeitet hat. In den frühen siebziger Jahren begannen literarische und essayistische Veröffentlichungen. 1979 erschien sein Roman "Weißer Jahrgang", der ein Bild der Skeptischen Generation der 50er und frühen 60er Jahre vermittelt.In den achtziger Jahren erschienen Erzählungen, darunter ein Kurzroman "Die Missunder Uhr", der den 68er Aufstand in einem Schleswig-Holsteinischen Landerziehungsheim spiegelt, 1991 "Schauinsland", der Roman einer politisch lebendigen Stadt, Freiburgs. Von seinen Essays sind die Bücher "Plastikwörter. Die Sprache einer internationalen Diktatur", "Weltmarkt der Bilder. Eine Philosophie der Visiotype" und "Die politische Zunge. Eine kurze Kritik der öffentlichen Rede" bekannt geworden. Uwe Pörksen ist Mitglied der Darmstädter und der Mainzer Akademie, des PEN Club und der
Nationalakademie Leopoldina. Die Darmstädter Akademie zeichnete seine Antwort auf die Preisfrage "Spricht die Jugend eine andere Sprache?" aus; er erhielt den Hermann-Hesse-Preis der Stadt Karlsruhe und den Sprachpreis der Henning-Kaufmann-Stiftung.