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Michael Brie, Frigga Haug
(Beteiligte)
Zwischen Klassenstaat und Selbstbefreiung
Zum Staatsverständnis von Rosa Luxemburg
Herausgegeben von Brie, Michael; Haug, Frigga
2011. 242 S.
Verlag/Jahr: NOMOS 2011
ISBN: 3-8329-4148-7 (3832941487)
Neue ISBN: 978-3-8329-4148-2 (9783832941482)
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Rosa Luxemburgs Beitrag zur Geschichte des Denkens über den Staat beginnt dort, wo sie in die strategischen Debatten der Sozialdemokratie an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert eingreift. Ihr ganzes Werk durchzieht eine einzige Frage: Wie kann sich die große Mehrheit des Volkes zu jenen historischen Aktionen befähigen, durch die sie ihre Geschicke in die eigenen Hände nehmen kann. Emanzipatorische Politik ist für Luxemburg ein Prozess, in dem dafür die Bedingungen geschaffen werden - durch Demokratisierung des bürgerlichen Staates wie der linken Organisationen, durch die Massenaktionen der Arbeiter, durch politische Bildung. Politik ist für sie Veränderung der Gesellschaft und Selbstveränderung derer, die sich dabei engagieren, sie ist zugleich politische Gestaltung und Lernen. Von hier aus wirft sie einen eigenständigen Blick auf den Staat und den Kampf um ihn. In Auseinandersetzungen um die Frage der Beteiligung linker Parteien an Regierungen, um die Neugestaltung nationaler Beziehungen in multiethnischen Staaten oder bei der Analyse des bürgerlichen Staates im Zeitalter des Imperialismus entwickelt sie originäre Positionen und stellt neue Fragen, die von Antonio Gramsci weitergeführt werden.
Michael Brie ist Direktor des Instituts für Gesellschaftsanalyse der Rosa-Luxemburg-Stiftung.
Frigga Haug entwickelte u.a. die international praktizierte subjektwissenschaftliche Methode der Kollektiven Erinnerungsarbeit. Bis 2001 lehrte sie als Professorin für Soziologie an der Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik. Gastprofessuren führten sie nach Kopenhagen, Klagenfurt, Innsbruck, Sydney, Toronto und Durham. Sie ist Vorsitzende des Berliner Instituts für kritische Theorie, Mitglied im wissenschaftlichen Beirat von Attac, im Kuratorium des Institut Solidarische Moderne, im Verband deutscher Schriftsteller und in der Partei Die Linke.