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Hans Sohni
Geschwisterdynamik
2011. 140 S. 205 mm
Verlag/Jahr: PSYCHOSOZIAL-VERLAG 2011
ISBN: 3-8379-2117-4 (3837921174)
Neue ISBN: 978-3-8379-2117-5 (9783837921175)
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Obwohl Geschwisterbeziehungen im Alltag und in der Kultur eine große Rolle spielen, wurden sie lange Zeit beinahe vollständig aus dem psychoanalytischen Diskurs ausgeblendet oder auf ein negatives Potenzial reduziert. Diesem Desiderat setzt Hans Sohni eine psychoanalytische Entwicklungspsychologie lebendiger Geschwisterbeziehungen entgegen.
Mit Geschwistern verbindet man die Vorstellung von tiefer Verbundenheit, aber auch von Rivalität. Sie sind in Mythologie und Märchen, in Biografien, Romanen und Filmen allgegenwärtig. In erstaunlichem Kontrast zur täglichen Lebenserfahrung und zur kulturellen Gewichtung wurden Geschwisterbeziehungen bis in die 1980er Jahre beinahe vollständig aus dem psychoanalytischen Diskurs ausgeblendet oder auf ein negatives Potenzial reduziert.
Diesem Desiderat setzt Hans Sohni eine psychoanalytische Entwicklungspsychologie lebendiger Geschwisterbeziehungen entgegen und bezieht familientheoretische, Entwicklungs- und präventive Ansätze ein. Er fasst den Geschwisterstatus als eigenständige Lebenserfahrung, beleuchtet dessen Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung und untersucht die Dynamik von Abgrenzung und Bezogenheit. Sohni zeigt auf, welche Möglichkeiten die Berücksichtigung der Thematik in verschiedenen Therapiesettings bietet.
Inhalt
Einleitung
Konzeptualisierung der Geschwisterbeziehungen
Die frühe Psychoanalyse
Freuds Geschwistererfahrungen
Geschwister in Freuds Theorie
Die Interpersonalität der Persönlichkeit
Instrumente zur Erfassung der Geschwisterdynamik
Die horizontale Beziehungsebene zwischen Geschwistern
Das geschwisterliche Spiel
Die Bedeutung der Geschwister für die frühe Persönlichkeitsentwicklung Identifikation Koevolutive Geschwisterdynamik Fantasiegeschwister Mentalisieren Resilienz
Geschwister im FamiliensystemWas sind "Geschwister"?
Patchwork- oder Fortsetzungsfamilien
Trennung von Geschwistern
Einzelkinder
Geschwister im Kontext Familie Das zweite Kind die geschwisterliche Urszene Psychodynamik der frühen Jahre Familienrepräsentanz und "soziale Geburt"
Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Geschwistern Die Geschwisterkonstellation Rivalität Die Entstehung der Differenz
Wechselseitige Bezogenheit zwischen Geschwistern
Geschwister eine lebenslange Beziehungsentwicklung
Adoleszenz
Spätere Lebensphasen
Geschwisterdynamik in der Psychotherapie
Geschwisterübertragungen
Die Horizontalisierung des therapeutischen Prozesses
Geschwisterübertragung in verschiedenen Settings
Familien- und Geschwisterselbsterfahrung in der therapeutischen Ausbildung
Rivalität und Konkurrenz, Neid und Eifersucht
Rivalität und Eifersucht zwei Fallbeispiele
Geschwisterverlust
Verteilung von Verantwortung und Ungleichheit vor den Eltern
Gewalt und sexueller Missbrauch
Sensibel werden für die Geschwisterdynamik Schlussbemerkung
Literatur
Dr. med. Hans Sohni ist Facharzt für Psychotherapeutische Medizin, Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychoanalyse, Lehranalytiker, Dozent, Supervisor und arbeitet in eigener Praxis in Konstanz.