buchspektrum Internet-Buchhandlung

Neuerscheinungen 2011

Stand: 2020-01-07
Schnellsuche
ISBN/Stichwort/Autor
Herderstraße 10
10625 Berlin
Tel.: 030 315 714 16
Fax 030 315 714 14
info@buchspektrum.de

Ralf Krumeich, Christian Witschel (Beteiligte)

Die Akropolis von Athen im Hellenismus und in der römischen Kaiserzeit


Internationales Kolloquium vom 16. bis 17. Juni 2006 in Bonn
Herausgegeben von Krumeich, Ralf; Witschel, Christian
2011. 536 S. m. 2 Falttaf. 24 cm
Verlag/Jahr: REICHERT 2011
ISBN: 3-89500-713-7 (3895007137)
Neue ISBN: 978-3-89500-713-2 (9783895007132)

Preis und Lieferzeit: Bitte klicken


Im Hellenismus und vor allem in der römischen Kaiserzeit galt die Akropolis als Inbegriff der Größe und "Blütezeit" des klassischen Athen und muss partiell geradezu museale Züge aufgewiesen haben. Dieser Band basiert auf einem internationalen Kolloquium an der Universität Bonn: Autoren aus den Fächern Klassische Archäologie und Alte Geschichte behandeln in ihren Beiträgen Bauten, Weihgeschenke und Ehrenstatuen hellenistischer und römischer Zeit (bis zur Spätantike), deren historischen und politischen Kontext sowie den gerade auf der Akropolis gut dokumentierten absichtsvollen Rückbezug auf die Vergangenheit Athens in der Frühzeit der Demokratie und in der Epoche des Perikles.
Die Akropolis von Athen stand und steht seit jeher im Zentrum des Interesses sowohl von Wissenschaftlern als auch der breiten Öffentlichkeit. Die Aufmerksamkeit richtet sich dabei vor allem auf die archaischen Weihgeschenke sowie die prächtigen Bauwerke aus der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts v. Chr., die bis heute das Bild der Akropolis prägen. Darüber geraten zwei andere Aspekte leicht in den Hintergrund: Das gilt zum einen für die Tatsache, dass die Tempelbauten auf der Akropolis keineswegs isoliert zwischen größeren Freiflächen standen. Der Burgfelsen war vielmehr übersät mit kleineren Bauten und insbesondere statuarischen Weihgeschenken, die sich an bestimmten Stellen dem Besucher in dicht gedrängten Reihen präsentiert haben müssen. Von den originalen Skulpturen haben sich nur wenige erhalten, aber wir kennen eine große Menge von Statuenbasen mit Inschriften und Standspuren der bronzenen Statuen auf der Oberseite, die sich für eine archäologische und historische Auswertung anbieten. Eine solche ist für die Anatheme der archaischen Zeit und des 5. Jahrhunderts v. Chr. tatsächlich bereits vorgenommen worden; sie fehlt aber noch weitgehend für die Basen aus späteren Epochen. Damit ist der zweite, bislang eher vernachlässigte Punkt angesprochen: Die lange Nutzung der Akropolis in der "nachklassischen" Zeit, d.h. zwischen dem mittleren 4. Jahrhundert v. und dem späten 6. Jahrhundert n. Chr., hat bisher nur wenig Aufmerksamkeit erfahren. Dies gilt trotz der Tatsache, dass die Akropolis auch im Hellenismus und in der römischen Kaiserzeit das wichtigste Heiligtum in Athen blieb, in dem weiterhin eine intensive Kultpflege stattfand, welche mit entsprechenden Ritualen und einer fortdauernden Ausstattungspraxis verbunden war. Zugleich war die Akropolis zu einem bedeutenden Erinnerungsort geworden, an dem die glorreiche Vergangenheit der Polis in immer neuen Inszenierungen kommemoriert wurde. Unter diesen Gesichtspunkten eröffnet sich auf der Akropolis von Athen ein umfangreiches Betätigungsfeld. Daher hat sich vor einigen Jahren eine Forschergruppe gebildet, die sich die Erforschung der Ausstattung und Nutzung der Akropolis im Hellenismus und in der römischen Kaiserzeit zum Ziel gesetzt hat. Ein besonderes Augenmerk galt dabei von Anfang an den zahlreichen Statuenbasen, die bislang zwar als epigraphische Zeugnisse wahrgenommen wurden, aber noch kaum als archäologische Objekte dokumentiert und analysiert worden sind. Im Rahmen dieses Projekts fand am 16. und 17. Juni 2006 an der Universität Bonn eine internationale Tagung statt, aus der dieser Band hervorgegangen ist. Erstmals wird hiermit ein Werk vorgelegt, in dem die Nutzung und Ausstattung der Akropolis in den nachklassischen Epochen im Mittelpunkt der Betrachtungen steht.