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Stand: 2020-01-07
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Philipp Attig

Komplexitätsreduktion in der Logistik durch modulare Sonderladungsträger


Dissertationsschrift
UBR. 2011. 264 S. 21 cm
Verlag/Jahr: APPRIMUS VERLAG 2011
ISBN: 3-940565-62-8 (3940565628)
Neue ISBN: 978-3-940565-62-4 (9783940565624)

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Mit dem wachsenden Druck in vielen Industrien, angebotsspezifisch zu produzieren, verstärken sich die Auswirkungen der hohen Produktvarianz in der Logistik. Unternehmen reagieren mit einer erhöhten Vielfalt an Sonderladungsträgern. Die Vielfalt an Prozessen, die starke Abhängigkeit mit anderen Ressourcen und die dynamische Veränderung der Anforderungen aufgrund von Produktwechseln führen zu einem komplexen Gestaltungsfeld der Sonderladungsträger.
Sonderladungsträger sind zentrale Ressourcen der Logistik in vielen Unternehmen. Besonders in der Serienfertigung erfordern komplexe Produktgeometrien und hohe Qualitätsansprüche ein besonderes Handling bei Prozessen wie Transport, Lagern oder Umschlagen. Im Gegensatz zu standardisierten Behältern wie Euro-Palette oder Kleinladungsträgern aus Kunststoff werden Sonderladungsträger individuell für jede Produktgeneration konstruiert und gefertigt. So sind z.B. in der Automobilindustrie Sonderladungsträger für unter 20% der Behälteranzahl, aber für über 80% der Behältervarianten verantwortlich. Die hohe Vielfalt bei kleinen Stückzahlen führt sowohl zu hohen Beschaffungskosten als auch zu einem hohen Verwaltungsaufwand.
Aus der Erforschung bestehender Ansätze zur komplexitätsgerechten Gestaltung von Produkten ist bekannt, dass durch Variantenmanagement die Prozesskomplexität in Fertigung und Montage der Produkte deutlich reduziert werden kann. Die Modularisierung und Standardisierung einzelner Elemente ermöglichen für die Ladungsträgergestaltung eine Komplexitätsreduktion auf der Herstellerseite, öffnen aber zusätzlich die Möglichkeit der vereinfachten Rekonfiguration von Ladungsträgern bei einem Generationswechsel einer Produktbaureihe auf der Anwenderseite.
Als Beteiligte einer modularen Sonderladungsträgerstruktur werden die Akteure Hersteller, Poolbetreiber sowie Anwender solcher Ladungsträgersysteme identifiziert. Für den Hersteller werden eine Wettbewerbsstrategie und ein Vorgehensmodel für die Modularisierung und Ausgestaltung der einzelnen Module entwickelt. Der Poolbetreiber bekommt als Hilfsmittel ein Geschäftsmodell und eine Beschreibung der Managementaufgaben und notwendigen Prozessschritte zur Verwaltung und zum Betrieb eines Pools von Modulen für Sonderladungsträger bereitgestellt. Für den Anwender werden in dieser Arbeit ein Hilfsmittel zur Gestaltung von Prozessketten und ein Bewertungsmodell auf Basis der Lebenszykluskosten eines Ladungsträgers entwickelt.