Neuerscheinungen 2011Stand: 2020-01-07 |
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Christof Wolf
Civitas A.D. 1200, Das Geheimnis der Rose
Mystischer Mittelalter-Roman
2011. 500 S. 220 mm
Verlag/Jahr: ACABUS 2011
ISBN: 3-941404-33-4 (3941404334)
Neue ISBN: 978-3-941404-33-5 (9783941404335)
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Das Deutsche Reich im Jahre des Herrn 1200. Der Müllersohn Antonius findet in der Holzbachschlucht im Westerwald einen geheimnisvollen Fremden, der verletzt und orientierungslos ist. Dieser trägt ein kostbares Schwert und einen mysteriösen Holz-Oktaeder bei sich.
In Rom überschlagen sich derweil die Ereignisse: Aus der Kirche Santa Croce lässt der Vatikan eine wertvolle Reliquie entnehmen, deren Gegenstück als verschollen gilt. Bruno von Sayn, ein Gesandter des Welfen Otto von Brunswiek, erhält eine rätselhafte Nachricht und alle Hinweise führen in seine ehemalige Heimat den weit entfernten Westerwald. Dunkle Reiter richten dort Unheil an und versetzen die Gegend in Angst und Schrecken. Derweil sucht Abt Hermann zusammen mit seinen zwölf Glaubensbrüdern einen Platz für den Bau eines neuen Klosters. Doch was hat es mit der Reliquie auf sich und welche Rolle spielt die geheimnisumwobene Rose?
"Aus Kapitel XLI:
Es klopfte erneut. Arktos fasste sich ein Herz. Ja, komme gleich! Geduldet Euch! Heinrich kannte die Stimme nicht. Er war beruhigt, dass überhaupt jemand da war und in normaler Tonlage auf sein Klopfen reagierte. Arktos band Thekla am Treppengeländer fest und schnappte sich ein Schwert. Er wies Salvus an, auf sein Zeichen die Tür zu öffnen, während er sich ganz nahe an die Wand stellen würde. Das massive Türblatt bietet mir den nötigen Schutz. Sobald du die Tür nach dem Eintreten der Gäste schließt, stehe ich hinter ihnen und kann sie mit Waffengewalt am Rückzug hindern!
Salvus zog sich die Kapuze seines Umhangs über. Er fasste an den Griff und schloss die Tür auf. Langsam öffnete er einen Spalt und linste hindurch. Er sah den älteren Mönch direkt vor sich stehen. Wer seid Ihr und was wollt Ihr? Wir sind heute von drei üblen Kerlen überfallen worden. Einen konnten wir Gott sei Dank erledigen. Seht dort, er tränkt den Hof mit seinem Blut. Wo sind die Verwalter der Burg? , fragte Heinrich. Wen meint Ihr? Mein Herr und ich sind die Verwalter? Was ist mit Konrad und seiner Frau Thekla? Ach Herr, die sind doch schon lange nicht mehr hier! Heinrich stutzte. Doch dann fiel ihm ein, dass er ja seit Jahren nicht mehr zuhause gewesen war. Es konnte deshalb durchaus der Fall sein, dass das Verwalterpaar mittlerweile einer anderen Beschäftigung nachging. Lasst Ihr uns nun herein, oder nicht? , hakte Heinrich nach, da der Kerl den Türspalt keinen Deut weiter geöffnet hatte. Wen darf ich melden? , fragte Salvus mit gespielter Freundlichkeit Arktos rollte bereits die Augen und bedeutete ihm, er möge sie endlich hereinlassen. Wir sind zwei Mönche auf dem Weg nach Civitas und bitten Euch und Euren Herrn um etwas zu essen. Heinrich stellte sein Schwert auf dem Boden ab und zog unbemerkt an einer Kordel, die die Verschnürung löste. Antonius trat näher an Heinrich heran. Als er den Kerl im Türspalt stehen sah, stutzte er, da er meinte, diesen zu kennen.
Die Tür öffnete sich und Salvus trat zurück. Der Raum war relativ dunkel, weshalb es Heinrich nicht leicht fiel, sich gleich zu orientieren. Forschen Schrittes ging er hinein und Antonius setzte an, ihm zu folgen. Plötzlich riss ihn ein Schrei aus dem Hintergrund zurück. Er drehte sich um und sah einen schrecklich aussehenden Mann, der wild gestikulierend im Tor stand. Nein! Nicht reingehen!
Noch ehe Antonius sich s versah, wurde ihm die Tür vor der Nase zugeschlagen Heinrich war im Haus verschwunden. Zögerlich wendete er sich von dem Eingang ab. Was sollte er tun? Der Kerl, der ihn vom Eintreten abgehalten hatte, winkte ihm noch immer zu. Er sah furchterregend aus, so als sei er soeben seinem Grab entstiegen. Sein matschiges Haar hing ihm ins Gesicht, seine Kleidung triefte förmlich vor Schlamm. Antonius zögerte, doch dann marschierte er zielstrebig auf diese grotesk anmutende Gestalt zu, die es verhindert hatte, dass er nun bei Heinrich im Haus war. Was soll das? , rief er ihm während des Gehens in ärgerlichem Ton zu, als plötzlich ein Pfeil an seinem Kopf vorbeirauschte. Antonius zuckte zusammen. Das Geschoss hatte sein Ohr gestreift. Es brannte wie Feuer. Schlimmer noch wie vor wenigen Wochen, als er sich seine linke Hand in seines Bruders Schmiede versengt hatte. Er fluchte laut und hielt seine hohle Hand darüber. Er war wütend auf den Lump, der ihn eben daran gehindert hatte Heinrich zu folgen. Er wollte losschimpfen, als er sah, wie der arme Teufel in sich zusammensackte. Noch immer bewegte dieser stumm seinen Mund und gestikulierte unkontrolliert mit den Armen. Der Pfeil, der Antonius verletzt hatte, steckte im Kehlkopf seines Gegenübers. Pulsierend spritzte Blut aus der Wunde und färbte sein Wams rot. Mit schmerzverzerrtem Gesicht und weit aufgerissenen Augen fiel Ruthard der Junker vorne über. ..."