buchspektrum Internet-Buchhandlung

Neuerscheinungen 2011

Stand: 2020-01-07
Schnellsuche
ISBN/Stichwort/Autor
Herderstraße 10
10625 Berlin
Tel.: 030 315 714 16
Fax 030 315 714 14
info@buchspektrum.de

Cornelia Gutsch, Michael Gutsch (Beteiligte)

Die Welt ist bunt


Eine Motorradreise durch neun Länder
2011. 258 S. 41. 180 mm
Verlag/Jahr: KASTANIENHOF 2011
ISBN: 3-941760-06-8 (3941760068)
Neue ISBN: 978-3-941760-06-6 (9783941760066)

Preis und Lieferzeit: Bitte klicken


Ein Jahr mit dem Motorrad um die Welt für Conny und Michael geht ein lang gehegter Traum in Erfüllung. Die Reise führt sie nicht nur zu unglaublichen Orten und Landschaften, sondern vor allem zu faszinierenden Menschen, deren Offenheit und Begeisterung sie immer wieder beeindrucken. Oft stoßen sie an ihre Grenzen und geraten in abenteuerliche Situationen.
Der Leser nimmt teil an ihrer Reise durch Australien, Neuseeland, Süd- und Nordamerika. Begleiten Sie die beiden auf ihren 47.000 km durch neun Länder.
Tassi rocks!
Tasmanien ist der absolute Burner! Ich weiß nicht warum, aber schon immer habe ich von einem Tasmanien-Besuch geträumt. Diese abgelegene und wilde Insel wollten wir uns auf jeden Fall anschauen. Los geht es leider mit einer neunstündigen Fährfahrt von Melbourne nach Devonport. Das Motorrad verzurrt, suchen wir uns ein nettes Plätzchen im obersten Stockwerk. Die riesige Fähre legt pünktlich ab und obwohl es tatsächlich nicht regnet und stürmt, sind wir ziemlich nervös. Wir erwarten nämlich, die neun Stunden an Deck mit starrem Blick auf den Horizont zu verbringen. Seekrankheit nennt man diesen tollen Zustand, in dem man lieber von Vitali Klitschko k.o. geschlagen würde, als noch länger diese seltsame Übelkeit ertragen zu müssen. Diesmal haben wir uns extra vorher mit ein paar Pillen eingedeckt, sind aber skeptisch, ob das etwas ändern wird. Wir werfen uns die guten Dinger also direkt ein und sind nach einer halben Stunde schon total duselig im Kopf. Jetzt wackelt es schon im Kopf und nicht mehr nur unter den Füßen, na super! Dazu kommt eine tierische Hungerattacke und wir verbringen die Fahrt entweder schlafend oder essend. Sehr lustig! Aber als ich höre, wie andere Fahrgäste im Board-Shop mit ziemlich unglücklichem Gesichtsausdruck nach Tabletten gegen Seekrankheit fragen, ist alles klar: Es hat gewirkt! Ist das genial!
Nach unserer Ankunft geht es los quer durch die tasmanische Wildnis. Ein Abstecher zum Cradle Mountain mit einem wunderschönen Bergsee und weiter in den Westen der Insel. Hier ist das Wetter recht unbeständig und daher ist es diesmal nicht ungewöhnlich, dass wir im Regen landen. Wir übernachten auf einem trostlosen Campingplatz in Queenstown. Rundherum sieht man nur vom Kupferabbau zerfurchte Berge.
Am nächsten Morgen drehen wir eine lange Runde an der Westküste, besteigen 100 Meter hohe Dünen und schlagen dann unser drittes Camp nach einer Fahrt durch neblige Berge am Lake St. Clair auf. In der Nacht wird es so kalt, dass ein paar Leute schon mit Mützen herumlaufen. Beim Abendessen begutachtet ein Wallaby neugierig unsere Spaghetti-Teller und wir müssen aufpassen, dass es uns nicht direkt ins Essen springt. Nachts scharrt irgendwas an unserem Zelt und ich überlege im Halbschlaf, was Michi denn jetzt noch mitten in der Nacht macht. Doch ich stelle erstaunt fest, dass er schlafend neben mir liegt. Da schaue ich wohl mal lieber schnell nach. Mit der Taschenlampe leuchte ich vorsichtig vors Zelt und blicke direkt in das Gesicht eines schwarzes Possums, das mich frech anschaut. Anstatt davonzueilen, startet ein zweites Possum wie selbstverständlich einen neuen Versuch, unseren Rucksack samt essbarem Inhalt mitzunehmen, der wohlgemerkt unter dem Vorzelt verstaut ist. Scheu ist auf jeden Fall was anderes! Auch wenn ich mich über diesen putzigen Besuch sehr freue, nehme ich den Rucksack für den Rest der Nacht lieber mit ins Zelt.
Unser Weg führt uns nun in den Osten und uns erwartet traumhaftes Wetter. Durch Hobart fahren wir weiter in den Süden, immer an der Küste entlang. Und dann geht es durch die Western Wilderness zum Gordon Dam. Unglaublich tolle Landschaften und kurvige Straßen machen die Fahrt unvergesslich. Am Ende entdecken wir einen Campingplatz direkt am See und entscheiden uns, dort zu übernachten. In Tasmanien findet man überall gratis Campingplätze, die an richtig schönen Plätzen liegen und meist sehr verlassen sind. Einfach nur ein Traum!
Natürlich schauen wir uns noch den Tasmanischen Teufel an, der derzeit leider von einem tödlichen Virus bedroht wird. Außerdem kann ich endlich einen Wombat knuddeln, diese süßen, dicken Bärchen. Darauf hab ich schon die ganze Reise gewartet. Es soll hier auch Platipusse geben, das sind diese otterähnlichen, im Wasser lebenden Schnabeltiere, aber leider haben die keine Lust, uns Hallo zu sagen.