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Helmut de Boer, Gunnar Gunnarsson, Karl Wetzig, Karl-Ludwig Wetzig
(Beteiligte)
Vikivaki
Roman. Nachw. v. Jörg Sundermaier
Übersetzung: Boer, Helmut de; Wetzig, Karl-Ludwig
2011. 255 S. 170 mm
Verlag/Jahr: VERBRECHER VERLAG 2011
ISBN: 3-943167-00-3 (3943167003)
Neue ISBN: 978-3-943167-00-9 (9783943167009)
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Ein scheinbar neutraler Herausgeber der allerdings immer wieder den Text kommentiert präsentiert die hinterlassenen Papiere seines Freundes Jake Sonarson. Dieser wiederum beschreibt ungeheuerliche Vorgänge: verwirrt durch die Fanfarenklänge der dänischen Nationalhymne, die er in der Silvesternacht laut im Radio hörte, seien auf Sonarsons Hof einige Gestalten aus ihren Gräbern wiederauferstanden, die die Nationalhymne mit den Posaunen zum letzten Gericht verwechselt hätten. Der moderne Eremit Sonarson muss nun mit diesen historischen Gestaltenleben unter ihnen eine handfeste Bäuerin, ein unzüchtiger Pfarrer, ein trinkfester Sagendichter und ein Mann ohne Kopf.Die Gestalten wiederum halten ihn für den lieben Gott Mit dem 1932 erstmals erschienen Roman "Vikivaki" benanntnach einem legendären, von den isländischen Kirchenoberenverbotenen Tanz konzentriert Gunnar Gunnarsson die isländische Geschichte auf einem kleinen Anwesen. Und er überraschtseine Leserinnen und Leser dabei mit einer überaus komischen, zu keinem Zeitpunkt vorhersehbaren Geschichte.
Gunnar Gunnarsson wurde 1889 im isländischen Fljótsdalur geboren und wuchs in Armut auf. Im Jahr 1912 erschien der erste Teil seines Romans ´Die Leute auf Borg´, der ihm bereits den literarischen Durchbruch verschaffte. Gunnarsson schrieb in dänischer Sprache und wurde ins Isländische übersetzt; später übersetzte er seine Werke selbst ins Isländische. Er war weltweit erfolgreich, vor allem aber in Deutschland. Daher ließ er sich zunächst von den Nationalsozialisten vereinnahmen, auch wenn er ihre Weltsicht nicht teilte. Ab 1940 allerdings verurteilte er das Naziregime scharf. Als sein Freund Haldór Laxness1955 den Literaturnobelpreis erhielt, überlegte die Jury lange, ob sie den Preis an Gunnarsson und Laxness gemeinsam verleihen sollte. 1939 kehrte Gunnarsson aus Dänemark, wo er seit 1907 gelebt hatte, nach Island zurück. Er starb 1975 in Reykjavík.