Neuerscheinungen 2012Stand: 2020-01-07 |
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Dinge
2012. 110 S. m. zahlr. Abb. 30 cm
Verlag/Jahr: SCHÖNINGH IM WESTERMANN 2012
ISBN: 3-14-018033-0 (3140180330)
Neue ISBN: 978-3-14-018033-7 (9783140180337)
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Dinge haben großen Einfluss auf unsere körperliche Wahrnehmung, auf unser soziales Zusammenleben und unsere Identitätsbildung. Gert Selle vergleicht Dinge mit Lebensmitteln, weil sie unsere Handlungen und unser Miteinander existenziell beeinflussen. In jedem Ding ist ein lange Technik- und Produktionsgeschichte, eine Sozial- und Individualgeschichte gespeichert. Dinge sind wie aufgeladene symbolische Energiekonserven (Aby Warburg), die ein großes kulturelles Gedächtniswissen speichern. Nicht umsonst werden Dinge in Museen und Archiven gesammelt.
Dinge können geliebt, verachtet, mächtig, repräsentativ, kitschig, verehrt, real und surreal, magisch, heilig, gebraucht, beseelt usw. sein. Sie sind lebenswichtige Begleiter und Übergangsobjekte (Winnicott) oder auch dummes Zeug und Automaten (Flusser). Wir kategorisieren und ordnen die Dinge, schaffen uns mit ihnen Werte und Normen. So entwickeln die von Menschen gemachten Dinge, ob Unikat oder Massenprodukt, eine eigene Dingsprache. Wir machen die Dinge und die Dinge machen wiederum etwas mit uns. Dinge sind unsere Lebensbedingung.
In diesem Band werden sieben Werkstätten zu ausgewählten Dingen des Alltags angeboten, wie Handschuh, Hut, Schuh, Tasche, Schirm, Knopf und T-Shirt, die sich im Textil- wie auch im Kunstunterricht leicht mitbringen, sammeln und gestalten lassen.
T-Shirts werden zu Sprücheklopfern und führen in die Kommunikationsstrategien von Dingen ein. Sie erzählen über ökonomische und ökologische Globalisierungsprozesse und nicht zuletzt werden sie kreativ "operiert und konserviert". Schirme entwickeln die zehn Gebote für das Zusammenleben neu, berichten von Schirmherrschaften und gehen ihrem Stammbaum nach. Was "FollyBrollys" sind, kann man in einer "Nichts ist unmöglich"-Station zum Thema Schirm erfahren und ausprobieren. Taschen klagen über ihre Traumata im Alltag der Menschen. Sie zeigen auf, dass sie die Kult-Ur-Taschen der Menschheit sind und werden zu textilen Wohnmobilen. Handschuhe gibt es nicht nur künstlerisch am "laufenden Band". Sie erzählen von ihrer historischen Funktion als mächtige Stellvertreter und sind nicht nur kreative Hand-Kleider, sondern auch Finger-Hüte und Hand-Häute. Unsere Köpfe sind nicht nur gut behütet, sondern auch betucht, bemützt und behelmt. Mit den Kopfbedeckungen inszenieren wir so manche Hat-Action und machen unseren Kopf zur Haupt-Sache. Der Schuh will nicht mehr die Schuld zugeschoben bekommen, sondern bevorzugt "Schuh-Duette" und sprechende Sohlen.
Inhaltsübersicht
Werkstatt 1: Dinge - Werkstatt 2: Handschuh - Werkstatt 3: Schirm - Werkstatt 4: Hut - Werkstatt 5: Schuh - Werkstatt 6: T-Shirt - Werkstatt 7: Tasche - Werkstatt 8: Knopf