Neuerscheinungen 2012Stand: 2020-01-07 |
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Mathias Albert
Fallen der (Welt-)Ordnung
Internationale Beziehungen und ihre Theorien zwischen Moderne und Postmoderne
Mitarbeit: Albert, Mathias
Softcover reprint of the original 1st ed. 1996. 2012. 304 S. 304S. 210 mm
Verlag/Jahr: VS VERLAG FÜR SOZIALWISSENSCHAFTEN 2012
ISBN: 3-322-93672-4 (3322936724)
Neue ISBN: 978-3-322-93672-1 (9783322936721)
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von Lothar Brock Wer dieses Buch zur Hand nimmt, sollte sich einen Autor vorstellen, der einer Gruppe hartgesottener Geschäftsleute aus der Wüste von New Mexico morgens um sieben mit charmanter Leichtigkeit und spärlichen, aber Verbindung stiftenden Gesten einen Vortrag über die EU als einer vorgestellten Gemeinschaft hält und dafür überschwenglich gefeiert wird. Oder einen Theoretiker mit verblüffend praktischen Kenntnissen über Höhenmedizin und der unter bestimmten Umständen lebensrettenden Fähigkeit, panischen Berggefährten den Anblick der Tiefe erträglich zu machen. Oder den lead-Sänger einer ziemlich professionellen Musikgruppe, die sich die öffentliche Pflege des Liedgutes der Rolling Stones zur Aufgabe gemacht hat und als Meister der Reproduktion die Bewunderer des Originals in Taumel versetzt - von Stockholm bis OfIenbach. Auf keinen Fall aber sollte man sich einen Autor vorstellen wie man ihn sich vorstellt, wenn man dieses Buch zur Hand nimmt. Oder doch? Doch! Es könnte ja sein, daß jemand dieses Buch nicht nur als lohnende Strapaze erlebt, sondern auch als Vergnügen, wenn er erst einmal über den Untertitel hinweggekommen ist. Zur Sache: ,,Fallen der Welt-Ordnung" - die Fallen oder das Fallen? Das Thema verrät es nicht; denn zwischen Moderne und Postmoderne ist ein weites Feld, auf dem alles mögliche passieren kann. Worum also geht es? Mathias Albert versteht das Arbeitsgebiet der Internationalen Beziehungen (also der Lehre und Forschung über diesen Gegenstandsbereich) als jenen Teilbereich der Sozialwissenschaften, der sich mit der Weltordnung befaßt.
Einleitung: Umbrüche: Weltordnung und Ordnung der Welt.- Erster Teil Von der auswärtigen zur internationalen Politik, oder: Die Modernisierung realistischen Denkens.- 1. Von der Dauerhaftigkeit der Vormoderne: die Welt des politischen Realismus.- 1.1. Mensch, Macht, Moral: Ontotheologie und Mythologie.- 1.2. Die Modernität des politischen Realismus: Gleichgewicht der Mächte.- 2. Die verspätete Blüte der Moderne in der internationalen Politik: Neorealismus.- 3. Die Mechanik der Modernisierung: Nachhaltige Theorieentwicklung und radikale Kritik.- 4. Spät in der Moderne: Theorien der internationalen Beziehungen vor der Postmoderne.- Zweiter Teil: Vom Umbruch der Weltordnung zum Umbruch der Ordnung der Welt? Konturen eines kritischen Strukturalismus für die Internationalen Beziehungen.- 1. Metatheoretisches Vorspiel: Ursprünge strukturalistischen Denkens und deren Verunsicherung.- 1.1. Verwurzelung des Strukturalismus: der Begriff des linguistischen Zeichens bei Saussure.- 1.2. Entwurzelung des Strukturalismus: Derridas Saussurelektüre in der Grammatologie.- 2. Formen sozialer Praxis in der Moderne: Räumlichkeiten.- 2.1. Wirtschafts-Raum.- 2.2. Herrschafts-Raum als Macht- und Wissensraum.- 3. Die moderne Form der Weltordnung: Territorialität.- 4. Globalisierung und Grenze, Strukturveränderung und Territorialität.- 4.1. Globalisierung: gegen Grenzen, mit Grenzen?.- 4.2. Globalisierung und Weltwirtschaft: Entstofflichung.- 4.3. Globalisierung und Herrschaft: Entgrenzung.- 5. Bilanz: Das Ende der Moderne? Risse in Weltordnung und Ordnung der Welt.- Dritter Teil: Ausblick: Über die Moderne hinaus? Deterritorialisierung und neue Konturen von Weltordnung.- 1. Methatheoretisches Zwischenspiel: die Krise der Logik der Repräsentation.- 2. Deterritorialisierung der Weltordnung?.- 2.1. Eine neue Wirtschaftsweise.- 2.2. Neue Formen der Staatlichkeit.- 3. Methatheoretisches Nachspiel: Weltgesellschaft und Moralität, oder: der Umbruch in der Ordnung der Welt und das Ende der Philosophie.- Schlußbemerkung.