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Stand: 2020-01-07
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Annemarie Schimmel

Im Reich der Großmoguln


Geschichte, Kunst, Kultur
2. Aufl. Nachdr. 2012. 459 S. m. 37 Abb. u. 1 Kte. 223 mm
Verlag/Jahr: BECK 2012
ISBN: 3-406-46486-6 (3406464866) / 3-406-62253-4 (3406622534)
Neue ISBN: 978-3-406-46486-7 (9783406464867) / 978-3-406-62253-3 (9783406622533)

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Die Welt des Taj Mahal
Wer kennt nicht den Taj Mahal, das weltberühmte Mausoleum, das Mogulkaiser Shah Jahan für seine Gattin im indischen Agra erbauen ließ? Dieses Wunderwerk aus weißem Marmor mit filigranen Edelsteinintarsien demonstriert eindrucksvoll den verfeinerten Schönheitssinn der Mogulherrscher. Annemarie Schimmel zeigt, dass Bau- und Gartenarchitektur, Malerei und Literatur, ja, die gesamte höfische Kultur der Moguln, von einem Gestaltungswillen zeugen, der alle Lebensbereiche und insbesondere alles von Menschenhand Geschaffene zu durchdringen suchte.
Wer kennt nicht den Taj Mahal, das weltberühmte Mausoleum, das Mogulkaiser Shah Jahan für seine Gattin im indischen Agra erbauen ließ? Dieses Wunderwerk aus weißem Marmor mit filigranen Edelsteinintarsien demonstriert eindrucksvoll den verfeinerten Schönheitssinn der Mogulherrscher. Annemarie Schimmel zeigt, daß Bau- und Gartenarchitektur, Malerei und Literatur, ja, die gesamte höfische Kultur der Moguln, von einem Gestaltungswillen zeugen, der alle Lebensbereiche und insbesondere alles von Menschenhand Geschaffene zu durchdringen suchte.Im Europa des 17. und 18. Jahrhunderts galt das Reich der Großmoguln (1526 - 1857) als eine Art Märchenland mit ungeheuren Schätzen; de facto war dieses Märchenland das mächtigste islamische Reich in der indischen Geschichte. Das Leben des Reichsgründers Babur und das seiner Nachfolger ist durch Hofchroniken, Tagebücher, Autobiographien und nicht zuletzt durch die detailgetreuen Miniaturmalereien im typischen Mogulstil gut dokumentiert. So treten die individuellen Züge dieser schillernden Herrscherpersönlichkeiten auch im vorliegenden Werk deutlich hervor: Man erkennt den kühnen Eroberer neben dem kunstverständigen Mäzen, den vergnügungssüchtigen Opiumabhängigen neben dem Herrscher, der sich für den Dialog der verschiedenen Religionsgemeinschaften in seinem Reich einsetzt. Annemarie Schimmel schildert in dieser umfassenden Kulturgeschichte den politisch-militärischen und wirtschaftlichen Aufstieg, das Herrschaftssystem, die unglaubliche Macht- und Prunkentfaltung, schließlich den langsamen Zerfall des Mogulreiches, das 1857 im britischen Kolonialreich aufging. Nach einem fundierten historischen Überblick geht sie anschaulich auf das Leben am Hofe, auf Ränge und Stellungen im streng hierarchisch aufgebauten Reich, auf das Leben der Frauen, auf die religiöse Lage, auf Sprachen und Literaturen der Mogulzeit, auf die Förderung der Künste durch die Herrscher und die besonderen Fertigkeiten und Techniken der Künstler am Mogulhof ein. Ein faszinierendes Portrait einer orientalischen Hochkultur, deren Geschichte und kulturelle Zeugnisse jeden zu begeistern vermögen.
"Historische Einführung

Es scheint uns notwendig, einen kurzen Abriß der Mogulgeschichte zu bieten, bevor wir uns mit der Kultur - im weitesten Sinne - der Mogulherrscher befassen. Freilich ist das Feld so groß, daß einige wenige Andeutungen genügen müssen; die Quellen sind überreich, und in vielen Fällen stehen sich die Einschätzungen der Gelehrten diametral gegenüber. Dazu kommt, daß der Leser ständig mit neuen Namen, Titeln und Ämtern konfrontiert wird; die Inhaber dieser Ämter und Titel aber verstricken sich immer aufs neue in Intrigen, wechseln Seiten und lassen die Geschichte der Mogulherrscher manchmal als fast unentwirrbares Gewebe erscheinen, das gegen Ende der Zeit, im 18. Jahrhundert, einen trostlosen Anblick bietet. ..."