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Christine Hikel
Sophies Schwester
Inge Scholl und die Weiße Rose. Dissertationsschrift
2012. VII, 278 S. 7 b/w ill. 24 cm
Verlag/Jahr: OLDENBOURG; DE GRUYTER OLDENBOURG 2012
ISBN: 3-486-71718-9 (3486717189)
Neue ISBN: 978-3-486-71718-1 (9783486717181)
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Sophies Schwester - das ist Inge Scholl, deren jüngere Geschwister Hans und Sophie 1943 hingerichtet wurden, weil sie sich dem NS-Regime widersetzt hatten. Inge Scholl wusste nichts vom Widerstand ihrer Geschwister. Doch sie begab sich umgehend auf eine private Spurensuche und avancierte damit nach 1945 zu einer ebenso einflussreichen wie prominenten Aktivistin in der bundesrepublikanischen Erinnerungs- und Gedenkkultur an den Widerstand im "Dritten Reich". Christine Hikel hat darüber ein erhellend-aufregendes Buch geschrieben. Sie kann eindrucksvoll zeigen, wie familiäre Erinnerungen konstruiert wurden, wie sie sich im Laufe der Zeit veränderten, wie und wann sie sich gegen konkurrierende Widerstands-Erzählungen durchsetzten und das öffentliche Gedenken prägten. Die Geschichte der Weißen Rose wird damit in die Zeit nach 1945 verlängert und als faszinierendes Lehrstück präsentiert: Selbst spektakuläre Taten wie die Flugblatt-Aktion Hans und Sophie Scholls in der Münchner Universität finden im kollektiven Gedächtnis nur dann einen Platz, wenn sie Fürsprecher finden, die sie immer wieder neu zum aktuellen politischen und gesellschaftlichen Zeitgeist in Bezug setzen. Shortlist-Nominierung Opus Primum 2013!
"Die gut lesbare Studie geht weiter über die Weiße Rose hinaus, indem sie an diesem Fallbeispiel offenlegt, wie Erinnerung kanalisiert und in das kollektive Gedachtnis eingeschrieben werden kann. Von daher kann sie jedem empfohlen
werden, der zum Thema ,,Erinnerungskultur" arbeitet."
Ralph Erbar in: Geschichte für heute 3/2014
"Sorgfältig recherchierte Darstellung ... überzeugend aus den Quellen gearbeitet."
Ulrich Schlie in: FAZ 15.7.2013
"Das Innovative an dieser Studie ist, dass die Autorin beide Seiten aufeinander bezieht: Inge Scholl sowie die Adressaten des von ihr vermittelten Geschichtsbilds. Hikel versteht ihre Forschungen insofern als Ergänzung zu den sozialpsychologischen Arbeiten etwa von Harald Welzer[2], die zeigen, wie gesellschaftlich vermittelte Wissensbestände über die nationalsozialistische Diktatur in das familiäre Gedächtnis integriert werden.[...] So ist zu hoffen, dass Christine Hikels gelungene und lesenswerte Arbeit weitere Forschungen anregen wird."
In: Rudolf Neumaier in: Süddeutsche Zeitung, 22.11.2012
´´Diese Arbeit muss künftig als Kommentar neben den bisher publizierten Quelleneditionen und Darstellungen gelesen werden.´´
In: suedkurier.de, 28.12.2012
Christine Friederich, geb. Hikel, Archivarin.