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Neuerscheinungen 2012

Stand: 2020-01-07
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Heiko Stoff

Wirkstoffe


Eine Wissenschaftsgeschichte der Hormone, Vitamine und Enzyme, 1920-1970
2012. IX, 387 S. m. 9 Farbtaf. 240 mm
Verlag/Jahr: FRANZ STEINER VERLAG 2012
ISBN: 3-515-10099-7 (3515100997)
Neue ISBN: 978-3-515-10099-1 (9783515100991)

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Unter dem Begriff "Wirkstoffe" wurden in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ausschließlich Enzyme, Hormone und Vitamine verstanden. Während die erst in den 1920er Jahren isolierten Hormone und Vitamine vereinte, dass sie selbst in kleinster Menge Mangelzustände aufhoben, verwiesen Enzyme auf die Fähigkeit, stoffwechselchemische Prozesse zu beschleunigen. Wirkstoffe, das waren unsichtbare, für das Funktionieren des Organismus jedoch unerlässliche chemische Agentien.
Der Braunschweiger Wissenschaftshistoriker Heiko Stoff zeigt in seiner Studie, dass die wissenschaftlich erarbeiteten, staatlich geförderten und industriell produzierten Wirkstoffe eine neue Physiologie des leistungsstarken Körpers begründeten und zugleich als präventive und optimierende Arzneimittel funktionierten. Insbesondere im Nationalsozialismus kam den Wirkstoffen eine zentrale Funktion bei der Leistungssteigerung und bevölkerungspolitischen Regulierung des "Volkskörpers" zu. Gerade die Kompetenz der Wirkstoffe, in Experiment und Klinik erstaunliche Leistungen zu vollbringen, machte diese zugleich verdächtig, unerwünschte Reaktionen hervorzurufen.
"dichte, problemorientierte Einführung in unübersichtliche und disparate Felder mit vielen Akteuren" Ulrike Thoms Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 101, 2014/1
Stoff, Heiko
Heiko Stoff, geb. 1964, studierte Geschichte und Germanistik an der Universität Hamburg. Promotion 2002 als Stipendiat der Heinrich-Böll-Stiftung. Von 2002 bis 2004 Postdoc-Stipendiat im Forschungsprojekt zur "Geschichte der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Nationalsozialismus" der Max-Planck-Gesellschaft und am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin. Zudem Lehrbeauftragter am Historischen Seminar der Universität Hamburg und des hochschulübergreifenden Studienprogramms "Gender Studies" an der Universität Hamburg. Jetzt wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Abteilung für Geschichte der Naturwissenschaften mit Schwerpunkt Pharmaziegeschichte der TU Braunschweig. Forschungsschwerpunkt mit zahlreichen Veröffentlichungen ist eine interdisziplinär ausgerichtete Geschlechter-, Körper-, Sexualitäten- und Wissenschaftsgeschichte.