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Neuerscheinungen 2012

Stand: 2020-01-07
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Annette Weinke

Eine Gesellschaft ermittelt gegen sich selbst


Die Geschichte der Zentralen Stelle Ludwigsburg 1958-2008
2012. 224 S. 220 mm
Verlag/Jahr: WBG ACADEMIC 2012
ISBN: 3-534-21950-3 (3534219503) / 3-534-23011-6 (3534230116) / 3-534-25454-6 (3534254546)
Neue ISBN: 978-3-534-21950-6 (9783534219506) / 978-3-534-23011-2 (9783534230112) / 978-3-534-25454-5 (9783534254545)

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Ludwigsburg ist in der Welt und in der Gemeinschaft der Zeithistoriker bekannt durch die "Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltung". 1958 begründet, sollte sie die juristische Verfolgung nationalsozialistischer Verbrechen bündeln. Heute gilt die Zentrale Stelle als diejenige Einrichtung, welche sich innerhalb der Bundesrepublik am kontinuierlichsten und nachhaltigsten der Aufarbeitung von NS-Unrecht gewidmet hat. Mit den von ihr angestoßenen Strafprozessen hat sie einen zentralen Beitrag zur Herausbildung eines pluralistischen Geschichtsbewusstseins geleistet und dadurch den demokratischen Wandel in Nachkriegsdeutschland befördert. Sie beherbergt das größte Archiv zu NS-Verbrechen und seit einigen Jahren eine Forschungsstelle der Universität Stuttgart. Die Historikerin Annette Weinke schreibt die Geschichte der Zentralen Stelle, untersucht ihre Bedeutung für die strafrechtliche Verfolgung von NS-Verbrechen und die gesellschaftlichen Auswirkungen, die davon ausgingen. Dabei wird ihre herausragende Bedeutung als eine Zentralinstitution des westdeutschen Demokratisierungsprozesses deutlich.
Einleitung
1. Die Wiederaufnahme von NS-Ermittlungen (1957 1961)
1.1 Vorgeschichte der kriminalpolitischen Wende von 1958: Der Ulmer Einsatzgruppenprozess
1.2 Die Gründung der Ludwigsburger Vorermittlungsstelle
1.3 Erste Vorermittlungskomplexe und NS-Prozesse
1.4 Von der gescheiterten Generalamnestie zur Verjährung von Totschlag
2. NS-Strafverfolgung als Konfliktgeschichte (1961 1963)
2.1 Die Loccumer Rede der Staatsanwältin Barbara Just-Dahlmann und das Problem der alten Kameraden bei Polizei und Justiz
2.2 NS-Strafverfolgung und Zivilgesellschaft: Kritik an massenmedialen Täterbildern und Gehilfenrechtsprechung in den 1960er Jahren
3. Neuorientierung bei den NS-Ermittlungen (1964 1966)
3.1 Ende der NS-Ermittlungen? Die Verjährungsdebatte 1964/65
3.2 Kein Schlussstrich: Ausweitung der Ermittlungen im Zeichen deutsch-polnischer Annäherung
3.3 Der Fall Erwin Schüle: Die Zentrale Stelle im Visier des Ostblocks
4. Etablierung eines Provisoriums (1966/67)
4.1 Eine Behörde schürt den Rechtsextremismus? NPD-Wahlerfolge und der Skandal um das Panorama -Interwiew von Oberbürgermeister Saur
4.2 Das Scheitern einer offensiveren Informationspolitik
4.3 Wende in der NS-Rechtsprechung? Die Königsteiner Klausurtagung und die Sonderveranstaltung des Deutschen Juristentages in Essen
5. Zwischen Faschismusverdacht und Ostzonenpropaganda : Die Zentrale Stelle und die 68er (1968 1970)
5.1 Die Spiegel -Polemik des CDU-Abgeordneten Max Güde
5.2 Kein Ende der Affären? Die Auseinandersetzungen um die Affäre Warndienst West und die geheimen Unterlagen der Zentralen Rechtsschutzstelle beim Auswärtigen Amt
5.3 Kalte Verjährung und zweite Verjährungsdebatte 1969
6. Wettlauf gegen die Zeit die letzten Jahre (1971 2008)
6.1 NS-Strafverfolgung nach der Kalten Verjährung und der gescheiterte Frankreich-Komplex
6.2 Justiz und Zeitgeschichte: Die Krausnick-Streim-Debatte
6.3 Zeitenwende 1989/90
Schluss: Deutscher Sonderweg im Umgang mit Makrokriminalität?
Anmerkungen
Abkürzungsverzeichnis
Quellen und Literatur
Archivalische Quellen
Gedruckte Quellen und Literatur
Personenregister