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Sina-Christin Wilk
Religion als identitätsstiftendes Moment bei Amos Oz
Zum autobiographischen Roman "Eine Geschichte von Liebe und Finsternis"
2012. 128 S. 220 mm
Verlag/Jahr: AV AKADEMIKERVERLAG 2012
ISBN: 3-639-45923-7 (3639459237)
Neue ISBN: 978-3-639-45923-4 (9783639459234)
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Der Autor Amos Oz ist 1939 unter dem Namen Amos Klausner als Kind einer Einwandererfamilie in Jerusalem geboren worden. Er gehört somit der ersten Generation von Juden an, die sich nach der Gründung des israelischen Staates 1948 als gebürtige Israelis verstehen. Aufgewachsen im Brennpunkt der Stadt Jerusalem unter prekären innen- und außenpolitischen Umständen, hat er die Bildung des Staates und die damit einhergehenden Aspekte von Anfang an hautnah miterlebt. Die erste Generation, die in Israel aufwächst, hat mit allen Neueinwanderern, Flüchtlingen und denjenigen, die schon einige Jahre vor der Staatsgründung gelebt haben, gemeinsam, dass sie den Schwierigkeiten ihrer Zeit ausgesetzt ist. Sie müssen ihren Platz in einer Gesellschaft finden, die vom stetigen Umbruch durch politische, religiöse und ethnische Spannungen gekennzeichnet ist und sich selbst erst noch etablieren muss. Welche Identifikationsangebote die Nation, die noch in den Kinderschuhen steckt, nun bereitstellt ist fraglich und stellt die Bewohner des Landes vor ein großes Problem. Amos Oz, der in seinem autobiographischen Roman in unzusammenhängenden Episoden beinahe anekdotenhaft seine Kindheit und Jugend schildert, zeigt gerade hierduch, wie er seinen Platz in seiner Heimat und seine damit verbundene Identität gefunden hat.
Sina-Christin Wilk, M.A. studierte an der Universität Bielefeld Evangelische Theologie, Erziehungswissenschaften und Literaturwissenschaften. Die inhaltlichen Schwerpunkte des Studiums lagen auf Literatur und evangelische Kirche im Kontext der DDR, so wie auf interkultureller Literaturwissenschaft und Aspekten des interreligiösen Dialogs.