Neuerscheinungen 2012Stand: 2020-01-07 |
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Ewald Johannes Brunner, Alois Herlth, Jürgen Kriz, Hartmann Tyrell
(Beteiligte)
Abschied von der Normalfamilie?
Partnerschaft kontra Elternschaft
Herausgegeben von Herlth, Alois; Brunner, Ewald Johannes; Tyrell, Hartmann; Kriz, Jürgen
Softcover reprint of the original 1st ed. 1994. 2012. xii, 220 S. 4 Tabellen. 235 mm
Verlag/Jahr: SPRINGER, BERLIN 2012
ISBN: 3-642-78382-1 (3642783821)
Neue ISBN: 978-3-642-78382-1 (9783642783821)
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Der Untertitel dieses Buehes "Partnersehaft kontra Eltemsehaft" mufi und soli auf den ersten Blick Irritationen bei Leserin und Leser hervorrufen - legt er doeh den Eindruek nahe, als miisse man sieh entscheiden und die Wahl des einen scblosse das jeweils andere aus. Dem steht natiirlieh die Erfahrung vieler entgegen, die gerade, weil sie sieh fUr Eltemsehaft, d. h. fUr eine dauerhafte Bindung an Kinder, entscbieden haben, die Partnerschaft vor aHem in der Form der eheliehen Bindung an einen bestimmten Partner erst recht wollen. Und viele, die sieh an einen Partner dauerhaft binden wollen, betraehten dies ganz und gar nieht als Ent scheidung gegen zukiinftige Kinder - eher ist das Gegenteil der Fall. Dennoeh gibt es aueh die anderen Erfahrungen: Kinder konnen dem Partnergluek im Wege stehen - ja sie konnen als ´Bedrohung´ der Zweisamkeit empfunden werden; Partnerbindungen soli en, gerade urn Sehaden von den Kindem abzuwenden, aufgegeben werden - die Partnerschaft gefiihrdet die gedeihliehe Entwieklung der Kinder; man erwartet von den Kindem die Akzeptanz eines Partners oder einer Partnerin, die nieht mehr deren Viiter bzw. Mutter sind, oder man entzieht den Kindem dureh "Alleinerziehen" ihre leibliehen Viiter bzw. Mutter. Diese und andere iihnliehe Beobaehtungen lassen den Verdaeht entstehen, daB eine dauerhaf te Verknupfung von Partnerschaft und Eltemschaft keineswegs mehr so selbstver stiindlieh ist, daB hier vielmehr zwei " Lebensformen ", deren Einheit bislang stets dureh die "Familie" garantiert ersehien, sich "entkoppeln" und mehr und mehr "in Spannung" zueinander geraten.
1. Einführung.- Partnerschaft versus Elternschaft.- 2. Systemtheorie und Familie.- Familien in systemtheoretischer Perspektive.- Zur systemtheoretischen Konzeption von Familie.- Läßt sich Familie als gesellschaftliches Teilsystem begreifen?.- 3. Zur Differenz von Partnerschaft und Elternschaft.- Romantische Liebe und Liebe zum Kind. Zur Differenzierung der Codierung von Partnerschaft und Elternschaft.- Familie und gesellschaftliche Modernisierung - institutionelle Entkoppelung (Polarisierung) von Elternschaft und Partnerschaft.- Von der Gattenfamilie zur Elternfamilie.- Inkompatibilität zwischen Partner- und Elternschaft, insbesondere: Die neue "Kindzentriertheit" - Aus familientherapeutischer Sichtweise -.- Partnerschaft und Elternschaft im Familiensystem.- 4. Partnerschaftsprobleme und Scheidung.- Partner als Eltern und der Einbezug der erotischen Alternativen in Ideal und Praxis.- Die Bedeutung von "dritten Partnern" für das Ehesystem.- Kollision: Scheidung und die Folgen für die Eltern-Kind-Bindung.- Scheidung und Scheidungsfolgen. Soziologische und psychologische Perspektiven.- 5. Familientherapie und Familiensystem.- Normale versus gestörte Familien: Bedingungen für das Gelingen der Fusion von Partnerschaft und Elternschaft aus der Sicht der systemischen Praxis.- Innere Differenzierung im System Familie.- Soziologische Systemtheorie und systemische Familientherapie: Einige Anmerkungen zu den Möglichkeiten eines Dialogs.- Personenregister.- Stichwortverzeichnis.
Prof. Dr. Ewald Johannes Brunner ist Inhaber des Lehrstuhls Pädagogische Psychologie an der Universität Jena.
Hartmann Tyrell (Prof. i.R. Dr.) lehrte Soziologie an der Universität Bielefeld und war 1999 - 2008 Redakteur und Herausgeber der "Zeitschrift für Soziologie". Seine Forschungsschwerpunkte sind Geschichte der Soziologie, Gesellschaftstheorie und Religionssoziologie.
Dr. phil. Jürgen Kriz ist Professor für Psychologie an der Universität Osnabrück, Psychotherapeut (GwG) und Ausbilder für Klientenzentrierte Psychotherapie. Er ist korrespondierendes Mitglied der Gesellschaft für Logotherapie und Existenzanalyse.