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Neuerscheinungen 2012

Stand: 2020-01-07
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O. F. Bollnow

Die Lebensphilosophie


Softcover reprint of the original 1st ed. 1958. 2012. vi, 154 S. VI, 154 S. 203 mm
Verlag/Jahr: SPRINGER, BERLIN 2012
ISBN: 3-642-86305-1 (3642863051)
Neue ISBN: 978-3-642-86305-9 (9783642863059)

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1. Das Interesse an cler Lebensphilosophie Die Lcbensphilosophie, die um die Jahrhundertwende und bis in die zwanziger Jahre hinein in einem Brennpunkt des philo sophischen Interesses gestanden und uber den engeren philo sophischen Fachbereich hinaus auch eine breitere Offentlichkeit beschaftigt hatte, ist in der letzten Zeit stark in den Hintergrund getreten. Vor allem die neuere Existenzphilosophie schien das in der Lebensphilosophie Erstrebte in einer vertieften und radikali sierten Weise aufzunehmen und fortzufUhren. Von hier aus ge sehen erschien die Lebensphilosophie als das noch ungeklarte V or stadium, das seine Aufgabe erfUllt hatte und wieder verschwinden konnte, sobald jene entschiedenere Form hervorgetreten war. Ins besondre schien die von HEIDEGGER und seiner Schule entwickelte daseinsanalytische Fragestellung mit ihrer klar ausgearbeiteten Begrifflichkeit geeignet, dasjenige scharfer Zu fassen, was in der Lebensphilosophie selber in einer gewissen gedanklichen Un bestimmtheit geblieben war. Daruber hinaus erschien das opti mistisch-vertrauensvolle Verhaltnis, in dem die Vertreter der Lebensphilosophie sich von einem umfassenden Seinsgrund getra gen und in ihm geborgen fuhlten, als eine kindliche Illusion gegen tiber all den Enttauschungen, gegenuber all den Angsten und Ver zweiflungen, durch die unsre Generation seit 1914 hindurch gegangen ist, und auch insofern schien die Existenzphilosophie mit ihrer Betonung der hoffnungslosen Ungeborgenheit des menschlichen Daseins die tiefere und echtere Seinserfahrung Zu enthalten. So ist es zu verstehen, daB sich innerhalb der Philo sophie wie auch in der breiteren Offentlichkeit das Interesse von der Lebensphilosophie abwandte.
1. Das Interesse an der Lebensphilosophie.- 2. Geschichtlicher Vorblick.- 3. Die Problemstellung.- I. Sein und Leben.- 1. Die Doppelseitigkeit der Lebensphilosophie.- 2. Das Leben als Werden.- 3. Die erlebte Zeit.- 4. Das Fortschreiten der Zeit.- 5. Das Verhältnis zur Vergangenheit.- II. Der Lebenszusammenhang.- 1. Die Korruptibilität des Lebens.- 2. Die Einheitsbildung im Erlebnis. Kraft und Bedeutung.- 3. Die Lebensmacht des Grenzenlosen.- 4. Kontinuität und Form.- III. Das Schöpferische.- 1. Das Leben als Schaffen.- 2. Der Ausdruck.- 3. Die Geschichtlichkeit des Menschen.- 4. Die Selbstgestaltung des Menschen.- IV. Verstand und Leben.- 1. Die Wendung gegen den Verstand.- 2. Intuition und Intellekt.- 3. Die Funktion des Verstandes.- 4. Die Kategorien des Lebens.- 5. Der ´Ursprung´des Bewußtseins.- V. Der Wahrheitsbegriff.- 1. Die Bedeutung des Wissens für das Leben.- 2. Das Kriterium der Wahrheit.- 3. Der Perspektivismus.- VI. Kunst und Leben.- 1. Die Kunst als Mittel der Lebenssteigerung.- 2. Das apollinische und das dionysische Prinzip.- 3. Die Kunst als Ausdruck.- 4. Die Lebensbedeutung der Form.- VII. Die übrigen Kulturgebiete.- 1. Die anthropologische Reduktion.- 2. Der Mensch als die produktive Stelle.- 3. Die Autonomisierung der Kulturgebiete.- VIII. Moral und Leben.- 1. Der Kampf gegen die herrschende Moral.- 2. Die positiven Züge.- 3. Die Bejahung von Schmerz und Gefahr.- 4. Gefühl und Leidenschaft.- 5. Das Symbol der Flamme.- 6. Die Transzendenz.- 7. Vergleich mit der pragmatistischen Moralauffassung.- IX. Der pantheistische Untergrund.- 1. Das Alleben.- 2. Die Unergründlichkeit des Lebens.- 3. Der Lebensstrom.- 4. Das Glück.- 5. Metaphysische Perspektiven.- X. Tod und Leben.- 1. Die romantische Deutung.- 2. Die Dichter der Jahrhundertwende.- 3. Die philosophische Deutung.- XI. Methodenfragen.- 1. Die Ausschaltung transzendenter Setzungen.- 2. Die Unmöglichkeit eines gesicherten Ausgangspunktes.- 3. Die Hermeneutik des Lebens.- 4. Das Prinzip einer philosophischen Anthropologie.- XII. Die Geisteswissenschaften.- 1. Die Selbstbesinnung der Geisteswissenschaften.- 2. Das Verstehen.- 3. Die Abhängigkeit der Vergangenheit von der Gegenwart.- 4. Das ursprüngliche Lebensverständnis.- Rückblick.- Kurze Bibliographie.- Anmerkungen.- Namenregister.