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Neuerscheinungen 2012

Stand: 2020-01-07
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Maximilian Gottschlich

Sprachloses Leid


Wege zu einer kommunikativen Medizin. Die heilsame Kraft des Wortes
Softcover reprint of the original 1st ed. 1998. 2012. xiii, 193 S. XIII, 193 S. 8 z.T. farbige Abb. 244
Verlag/Jahr: SPRINGER, WIEN; SPRINGER, BERLIN 2012
ISBN: 3-7091-9478-4 (3709194784)
Neue ISBN: 978-3-7091-9478-2 (9783709194782)

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Die moderne Medizin ist reich an wissenschaftlich-technischen Leistungen, aber arm an menschlichen, kommunikativen Beziehungen. Immer mehr Patienten klagen über ein gefühlloses, inhumanes Medizinsystem, das auf ihre subjektiven seelischen Bedürfnisse keine Rücksicht nimmt und dem die Sprache des Leids fremd ist. Aber auch immer mehr Ärzte leiden unter der Kommunikationsarmut dieses unpersönlichen Medizinbetriebes. Zentrale Herausforderung der modernen Medizin für die Zukunft wird es sein, eine neue Kommunikationskultur entwickeln zu müssen, um den Menschen in der Ganzheit seiner seelischen, geistigen, emotionalen und körperlichen Beziehungen verstehen und respektieren zu lernen.
Vor dem Hintergrund einer ausführlichen Defizitanalyse der gestörten Beziehungen zwischen Arzt und Patient wird versucht, dem grundlegenden Zusammenhang von Kommunikation und Heilen nachzugehen und zukunftsweisende Perspektiven einer heilsamen medizinischen Kommunikation zu entwerfen.
Medizin am Wendepunkt.- Heilen ist Kommunikation.- Der Widerschein des Leids.- Teill Das Elend der medizinischen Kommunikation.- 1 ú Vertrauenskrise als Kommunikationskrise.- Kommunikative Deformation.- Angst und Ohnmacht.- Burnout - die medizintechnokratische Revolution frißt ihre Kinder.- 2 ú Inszenierte Beziehungen.- Grenzen kommunikativer Erfolgsrezepte.- Empathie kennt keine Routine.- Der Anspruch authentischer Kommunikation.- 3 ú Strategien kommunikativer Verweigerung.- Entgegengesetzte Erwartungen.- Kommunikative Abwehr.- Formen der Entfremdung.- 4 ú Sublime Unterwerfung: Die Sachlichkeit der Medizin-Technokraten und die Unsachlichkeit der Leidenden.- Angst - oder der Verlust des "metaphysischen Leichtsinns".- Entpersönlichung durch Versachlichung.- Radikal ethischer Anspruch: Den Nächsten nicht als Objekt zu verstehen.- 5 ú Kommunikationsnot und Not der Seele.- Von Ärzten zugefugtes Leid.- Zum Schweigen verurteilt.- Die Seele braucht keine Chemie, sondern Kommunikation.- 6 ú Therapeutische Ansprüche.- Geht die Sprache der Seele jeden Arzt etwas an?.- Die Beziehung ist vor dem Wort.- II Programm einer kommunikativen Medizin.- 7 ú Einfühlsame Kommunikation.- Information ist wichtig - Emotion aber entscheidend.- Vertrauensvolle Delegation der Verantwortung.- Erwartet wird: Engagement des Herzens.- Heilsame Kommunikation.- 8 ú Heilungsfaktor: Glaube.- Interaktion von Körper und Geist.- Psychischer Streß als Gegenspieler.- Die Heilkraft des Glaubens.- Der Weg zu sich selbst.- Vertrauen ist kommunikationsintensiv.- 9 ú Die Entdeckung des Patienten.- Die Achtung der Subjektivität des Leidenden.- Verborgene Welten - und warum Arzte keinen Zugang finden.- 10 ú "Sei mit mir ..." als kommunikationsethischer Imperativ.- Der tiefere Grund für die Enttäuschung der Patienten.- Betroffenheit und Erkenntnis.- 11 ú Solidarität und aktives Mitleid.- Die Bereitschaft, sich kommunikativ anstecken zu lassen.- Schicksalsgemeinschaft.- 12 ú In der Tiefe der Beziehungen.- Äußere und innere Wirklichkeit.- Auch der Arzt bedarf der Heilung.- Asklepios - oder: Der Archetypus des verwundeten Arztes.- Der innere Arzt.- Wir alle sind verwundet und bedürftig.- III Die öffentliche Inszenierung von Gesundheit.- 13 ú Auf der Flucht.- Gesundheit zwischen Medien und Markt.- Enttäuschte Heilserwartungen.- 14 ú Warum Prävention nicht funktioniert.- Grenzen der Aufklärung.- Vorsorge als Kommunikationsproblem.- 15 ú Cyber-Arzt und digitalisierter Patient.- Vom Homo patiens zum Homomedia.- Epilog.- Der Therapeut. Oder: Das Mysterium des Heilers.- Versuch einer Deutung.- Anmerkungen.- Literatur.- Bildnachweis.
BIO:
Maximilian Gottschlich, 1948 in Wien geboren, studierte Publizistik, Pädagogik, Politikwissenschaft und Philosophie in Wien. Während des Studiums freiberufliche journalistische Tätigkeit. 1974 Promotion. 1974-1981 Univ.-Assistent am Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien. 1981 Habilitation mit einer Arbeit über "Journalismus und Orientierungsverlust" (erschienen bei Böhlau). Seit 1983 Univ.-Professor an diesem Institut. 1984 Gastprofessor in den USA und der BRD. 1994 Gründung der "Europäischen Journalismus Akademie" (EJA) an der Donau-Universität Krems als Einrichtung zur postgradualen Journlistenausbildung. Zahlreiche Studien und Veröffentlichungen zu Problemen der modernen Kommunikationsgesellschaft, der Medien-Ethik, des Verhältnisses von Religion, Medien und Gesellschaft. Zuletzt Schwerpunktsetzung im Bereich medizinischer Kommunikation.