Zehn Jahre nach Einführung der Nachwuchsleistungszentren im Profifußball spricht Liga-Präsident Reinhard Rauball von einer "großen Erfolgsstory". Ein unerschöpfliches Reservoir an Talenten und internationale Erfolge der Jugend-Auswahlmannschaften geben ihm Recht. Bleibt die Frage nach der Vereinbarkeit des professionellen Jugendfußballs mit dem Minderjährigenschutz.Seit zehn Jahren sind die Fußball-Bundesligisten verpflichtet, zur Ausbildung ihrer Nachwuchsspieler so genannte Nachwuchsleistungszentren zu unterhalten. Sportlich betrachtet war die Einführung dieser Ausbildungszentren ein großer Erfolg. Mittlerweile gibt es ein schier unerschöpfliches Reservoir an talentierten Spielern für die Bundesligisten. Zahlreiche internationale Erfolge der Jugend-Auswahlmannschaften in letzter Zeit haben dies unter Beweis gestellt. Die Kehrseite der zunehmenden Professionalisierung im Jugendfußball: Die Doppelbelastung mit Sport und Schule führt zu hohen körperlichen und seelischen Anstrengungen für die Minderjährigen. Die Nachwuchskicker werden schon in jungen Jahren langfristig an die Vereine gebunden und gehen dabei umfassende Vertragspflichten ein. Der Autor untersucht, ob diese Situation im professionellen Jugendfußball mit dem Minderjährigenschutz zu vereinbaren ist und welche arbeitsvertraglichen Grenzen bei der Vertragsgestaltung zu beachten sind.