buchspektrum Internet-Buchhandlung

Neuerscheinungen 2012

Stand: 2020-01-07
Schnellsuche
ISBN/Stichwort/Autor
Herderstraße 10
10625 Berlin
Tel.: 030 315 714 16
Fax 030 315 714 14
info@buchspektrum.de

Rainer Wochele

Sand und Seide


Roman
2012. 254 S. 21 cm
Verlag/Jahr: KLÖPFER & MEYER VERLAG 2012
ISBN: 3-86351-024-0 (3863510240)
Neue ISBN: 978-3-86351-024-4 (9783863510244)

Preis und Lieferzeit: Bitte klicken


Rainer Wocheles Roman "Sand und Seide" wirft ein tiefenscharfes Schlaglicht auf das moralische Befinden unserer sich immer weiter

aufspaltenden Gesellschaft. Ein deutsches Sittenbild.
An einer abseits gelegenen Straßenbaustelle im Bayerischen Wald, nahe der Grenze, treffen eine erfolgreiche Unternehmerin aus der Modewelt und ein Mann aufeinander, der ein Gestrandeter, ein Randständiger, womöglich ein Obdachloser ist.

Sie, 36, ist eine attraktive, aparte Frau, ist Inhaberin und Chefin eines florierenden

Labels. Als sie erfährt, dass wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung

bereits ein Haftbefehl gegen sie vorliegt, entschließt sie sich zur Flucht, prescht

mit ihrem Porsche auf Nebenstrecken und Schleichwegen Richtung tschechische

Grenze, um sich nach Moskau abzusetzen. An dieser Straßenbaustelle bleibt sie

mit ihrem Wagen im Sand stecken.

Er, 37, ist ein ehemaliger Computerspezialist aus der Druckbranche, dem mitten in seiner erfolgreichen Karriere gekündigt worden ist. Er campiert seit einigen Tagen neben der Baustelle: ein gescheiter, gebildeter, schlagfertiger Mann mit Ironie und Witz. Einer, der gern Mozart pfeift.

Als die Frau ihn um Hilfe bittet, beginnt ein mit allen denkbaren Mitteln geführtes

Duell. Das in Liebe endet. Doch da liegt er schon tot unter ihrem Auto.
"Du liebe Zeit, hatte er gedacht, was ist denn das für eine? Aber da hatte er mit zusammengekniffenen Augen, die alles scharf stellten, bemerkt, dass sie ziemlich erhitzt war und reichlich derangiert aussah. Und in einem plötzlich in ihm

hochschießenden Gefühlsschwall hatte er gedacht, die knöpf ich mir vor. Aber so was von vor, knöpf ich mir die. Was? Unsereinem kann doch nichts passieren. Unsereinem ist schon alles passiert. Aber der ist noch gar nichts passiert. Sieht man doch, dass der noch gar nichts passiert ist. Aber das wird sich jetzt ändern. Hier, wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen und wo man seit drei Tagen hockt und wartet, wird sich das

ändern. Für sie. Die schickt einem der Himmel überm Bayerischen Wald, und Maria, Schutzfrau des Böhmerwaldes, bitt´ für uns und Dank dir."

"Sie fand, der Mann, der da vor einem Zelt am Boden saß, diese hellgrüne Zeltfarbe wäre nicht schlecht für Outdoor-Sommersachen, der sah gar nicht übel aus. Rauchte eine zerknittert aussehende Zigarette, war herrlich unrasiert.

Hatte doch eine starke Performance, der Kerl. Den könnte man, so wie er war, präsentieren am Stand einer Modemesse, als Frauenblickfang gebrauchen, könnte man den. Bitteschön, auf den Modemessen, die Männer doch immer extrem unrasiert, protzten förmlich mit ihren Drei-Tage-Bärten, wilder Haarschnitt oft, und diese Männer von oben bis unten auf verwegen gestylt, auf abgerissen gemacht, so als kämen sie direkt von einer Safari oder hätten, weil sie

unbedingt ihre Mission erfüllen mussten, in

einer dunklen Straßenecke die Nacht verbracht. So. So, der da ..."