Neuerscheinungen 2012Stand: 2020-01-07 |
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Martha G. Freud, Tom Seidmann-Freud
(Beteiligte)
Das Baby-Liederbuch
Bilder und Verse
2012. 28 S. m. zahlr. bunten Bild. 170 x 244 mm
Verlag/Jahr: PROGRIS 2012
ISBN: 3-88777-021-8 (3887770218)
Neue ISBN: 978-3-88777-021-1 (9783887770211)
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Die Neuausgabe des Bilderbuches von Tom Freud (1892-1930), die später unter Ihrem Namen Tom Seidmann-Freud bekannt geworden ist, stammt aus dem Jahre 1914 und würdigt eine außerordentliche Berliner Künstlerin, die mit ihren Kinderbüchern neue Wege beschritten hat. Tom (eigentlich Martha Gertrud) ist eine Nichte des Psychoanalytikers Sigmund Freud und lebte bis zu ihrem frühen Tod in Berlin-Charlottenburg.
Das Baby-Liederbuch ist ihre erste Veröffentlichung und enthält wunderbare Aquarelle sowie Verse, die für kleine Kinder gedacht sind. In ihren Frühwerken bedient sich Tom Freud vieler Elemente des Jugendstils; später wird sie eine der bedeutendsten Künstlerinnen der Neuen Sachlichkeit im Bereich der Kinderbücher werden.
Freud, Tom
Martha Gertrud Freud wird am 17. November 1892 in Wien geboren. Ihre Mutter Maria (Mitzi) Freud ist eine Schwester des Psychoanalytikers Sigmund Freud. Ab 1898 wohnt die Familie in Berlin, wo der Vater Maurice (Moritz) Freud ein Importgeschäft betreibt. Im Alter von 15 Jahren nimmt sie den männlichen Vornamen Tom an. Sie besucht nach dem Schulabschluss eine Kunstschule in London und widmet sich Bilderbüchern im Jugendstil. Erste Erfolge stellen sich ab 1914 mit eigenen Veröffentlichungen ein. Im Jahr 1920 lernt sie den Schriftsteller Jakob (Jankew) Seidmann kennen. Die beiden heiraten und bekommen eine Tochter. Das Paar arbeitet intensiv zusammen: Sie gründen den Peregrin-Verlag, in dem im Jahr 1923 auch Tom Seidmann-Freuds beeindruckendes Bilderbuch Die Fischreise erscheint. Neben Bilderbüchern gestaltet Tom Seidmann-Freud auch Spiel- und Verwandlungsbücher für Kinder: Das Wunderhaus im Jahr 1927 und Das Zauberboot im Jahr 1929. Vier Spielfibeln folgen; sie sind ihre e
rfolgreichsten Veröffentlichungen und werden noch Jahrzehnte später gedruckt. Während der Weltwirtschaftskrise im Herbst 1929 bricht die Katastrophe über das Künstlerpaar herein. Der gemeinsam geführte Verlag geht bankrott, und Jankew Seidmann nimmt sich das Leben. Tom Seidmann-Freud erkrankt darauf an einer schweren Depression, von der sie sich nicht mehr erholt. Am 7. Februar 1930 stirbt sie an einer Überdosis Tabletten. Sie ist neben ihrem Mann auf dem Jüdischen Friedhof Berlin-Weißensee begraben.