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Neuerscheinungen 2012

Stand: 2020-01-07
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Emanuel Lasker

Laskers Lehrbuch des Schachspiels


10. Aufl. 2012. 256 S. m. Diagr. 22,5 cm
Verlag/Jahr: BEYER SCHACHBUCH 2012
ISBN: 3-88805-477-X (388805477X) / 3-940417-29-7 (3940417297)
Neue ISBN: 978-3-88805-477-8 (9783888054778) / 978-3-940417-29-9 (9783940417299)

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Dr. Emanuel Lasker war von 1894 bis 1921 der bis heute einzige Deutsche Schachweltmeister.
Neben seinen zahlreichen Büchern über Schach zählt das Lehrbuch des Schachs zu den besten Einführungen in das Schachspiel. Im Buch werden neben der Anleitung ausführliche Betrachtungen der Spielweisen und Eröffnungen großer Meister dargestellt und erläutert. Die Kapitel über Das ästhetisch Wirksame im Schachspiel und Über Erziehung zum Schach runden das Meisterwerk ab.
Annette Borik hat Laskers Werk durchgesehen und auf den neuesten Stand gebracht.
Rezension von Gerald Berghöfer
Dr. Emanuel Lasker war jener Weltmeister, der den Titel am längsten inne hatte. Doch nicht nur dies ist an ihm besonders, sondern mich interessiert vor allem seine Ansicht, dass beim Schach das Gedächtnis nicht mit Eröffnungsvarianten vollgestopft werden müsse. Heute wird extrem viel Zeit mit dem Durchforsten von Eröffnungen verbracht - und da auch dies nicht reichen kann, werden eigene Sekundanten eingestellt, um vielleicht doch wieder einmal einem Gegner eine eingelernte Variante um die Ohren zu hauen. Wie erfrischend leicht ist im Gegensatz dazu Laskers Methode!
Dies dürfte auch einer der wesentlichen Gründe sein, warum er so lange Zeit absolute Spitzenklasse war, während Kasparow wegen Gedächtnisproblemen relativ früh zurücktrat.
Durch das Entlasten des Gedächtnisses erklärt sich auch, dass Dr. Lasker bei den Schlussbetrachtungen beschreibt, dass die schachliche Erziehung viel zu uneffektiv und langsam vor sich ginge und zählt auf, mit welchen Inhalten ein guter Trainer einen Anfänger in 200 Stunden so weit bringen können sollte, dass ihn ein Meister i.d.R. mit Figurenvorgabe nicht mehr besiegt.
Doch kann man diese Zeitangaben dennoch nicht 1:1 in die heutige Zeit übernehmen, da zu dieser Zeit nicht in so jungem Alter wie heute mit dem Schach begonnen wurde und bei älteren Anfängern die geistigen und emotionalen Fähigkeiten weiter entwickelt, die Konzentrationsfähigkeit höher, und die Bereitschaft, zielgerichtet zu trainieren, ausgeprägter ist.
Wie sieht nun das Training im Buch aus? Den Aufbau der Elementarlehre konnte ich leider nicht nachvollziehen - wieso wird z.B. bei den Erklärungen, wie der König zieht, bereits vorausgesetzt, dass man versteht, wie andere Figuren ziehen können, obwohl diese noch nicht erklärt wurden? Dies ist aber auch der einzige Kritikpunkt, den ich an diesem sonst so faszinierenden Buch fand.
Erfrischend wird im zweiten Kapitel, "zweites Buch" genannt, jede wesentliche Eröffnung in nur wenigen Zeilen auf den Punkt gebracht. Natürlich stehen heute teilweise andere Variaten im Vordergrund wie damals, deshalb wurden vom Verlag veraltete Varianten rausgenommen und einige Ergänzungen angefügt. Bei der Betrachtung der Eröffnungen wird, wie von Lasker versprochen, das Gedächtnis nicht überstrapaziert, sondern er teilt mit, warum er was von welcher Eröffnung hält und alleine dadurch erklären sich viele Varianten schon von selbst.
Dem Wesen der Kombination wird im "dritten Buch" auf den Zahn gefühlt. Auch hier ist erstaunlich, wie Lasker nicht einfach eine Vielzahl an Kombinationen aneinanderreiht, auf welche Weise in vielen Büchern mit Kombinationen das Gedächtnis strapaziert wird, sondern er durchblickt und erklärt die Motive, die sich dann in vielfältigen Abwandlungen ausdrücken können. Hier sieht man sein Genie durchblitzen und versteht, wie bei den Eröffnungen, wie man mit wenigen, aber den richtigen Erkenntnissen, mehr erreichen kann, als tausende Kombinationen durchzugehen, bei denen der innere Sinn nicht verstanden wird. ...