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Julian Nida-Rümelin, Julian Nida- Rümelin
(Beteiligte)
Philosophie einer humanen Bildung
2012. 246 S. 21 cm
Verlag/Jahr: EDITION KÖRBER 2012
ISBN: 3-89684-096-7 (3896840967)
Neue ISBN: 978-3-89684-096-7 (9783896840967)
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Die deutsche Bildungskrise ist nicht nur eine der Institutionen, sie ist primär eine der Ideen. Allerorten wird nur an den Symptomen herumgedoktert, mit den bekannten Folgen: Alle Beteiligten sind überfordert, die Lehrer, die Eltern, die Kinder sowieso, auch die Politiker. Der Kardinalfehler liegt darin, dass den aktuellen Bildungsreformen die kulturelle Leitidee fehlt, erklärt Nida-Rümelin. "Employability" heißt stattdessen das Gebot der Stunde. Aber eine Bildung, die den Menschen immer nur "fit für" etwas machen will, die nicht nach seinen Interessen und Talenten fragt, wird nicht einmal den erträumten Markterfolg bringen.
Nida-Rümelins "Philosophie einer humanen Bildung" gibt den Anstoß zu einer neuen gesellschaftlichen Verständigung darüber, was Bildung bedeutet: für uns, für unsere Zukunft, unser Bild vom Menschen. Er beruft sich auf Humanismus und Pragmatismus, greift Denkschulen von der Antike bis Wittgenstein und Dewey auf, und leitet daraus seine eigene Vision einer "Bildungsrepublik" her.
Wenn wir den Mut zu einer konsequent humanen Bildungspraxis fänden, den Mut, uns vom Gedanken an die unmittelbare Verwertbarkeit zu trennen, wäre die Basis für gelingendes Leben gelegt und damit auch für eine fundamentale Form von Erfolg: Lebensglück.
Julian Nida-Rümelin entstammt einer Münchner Künstlerfamilie. Er studierte Physik, Mathematik, Philosophie und Politikwissenschaften. Nach seiner Habilitation und einer Gastprofessur in den USA folgte die Berufung auf einen Lehrstuhl für Ethik in den Wissenschaften an der Universität Tübingen, von 1993 bis 2003 hatte er einen Lehrstuhl für Philosophie an der Universität Göttingen inne. Für fünf Jahre (1998-2002) wechselte er in die Kulturpolitik, zunächst als Kulturreferent in München, dann als Kulturstaatsminister im ersten Kabinett Schröder. 2004 folgte er einem Ruf an das Geschwister-Scholl-Institut für Politikwissenschaft in München, dessen Direktor er von 2004 bis 2007 war. 2009 kehrte er wieder ganz in die Philosophie zurück. Nida-Rümelin war Präsident der Deutschen Gesellschaft für Philosophie, ist Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste und war bis 2012 Vorsitzender des Kuratoriums des Deutschen Studienpreises. Er ist Autor und Herausgeber zahlreic
her Publikationen zur Philosophie, Ökonomie und Kunst.