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Neuerscheinungen 2012

Stand: 2020-01-07
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Yvonne de Bark

Mann zu verschenken


Roman
2012. 224 S. 21.5 cm
Verlag/Jahr: SOLIBRO VERLAG 2012
ISBN: 3-932927-50-8 (3932927508)
Neue ISBN: 978-3-932927-50-8 (9783932927508)

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Eines Nachts, nach dem routinemäßigen Wochenendsex, wird der Enddreißigerin Bea schlagartig klar, weshalb sie sich trotz eines gutbürgerlichen Lebens unwohl fühlt: Sie liebt ihren Mann nicht mehr! Punkt! Aus! Eine Scheidung kommt allerdings nicht in Frage, denn Bea hat keine abgeschlossene Ausbildung, außerdem gibt es da noch diesen leidigen Ehevertrag.
Was tun? Um weiterhin seelenruhig und mit allen erstrebenswerten Freiheiten wie die Made im Speck leben zu können, ersinnt sie einen verrückten Gedanken: Ihr Mann bräuchte eine Geliebte.
Lady Astor sagte einmal zu Churchill: "Wenn Sie mein Mann wären, würde ich Ihren Kaffee vergiften!" - "Wenn Sie meine Frau wären", antwortete Churchill, "würde ich ihn trinken."
An einem ganz normalen Abend in einem ganz normalen September eines ganz normalen Jahres. "Oooh. Jaaa. mmmh. oh, ist das geil. Jaaa." Ich stöhnte, was mein Repertoire hergab. Ich drehte meinen Kopf leicht nach hinten und wagte einen kurzen Blick. Ja, er hatte die Augen geschlossen. Das bedeutete, ich musste nicht mehr das ganze ausgefeilte Programm der begehrenswerten, lasziven, leidenschaftlichen Bettgespielin abspulen. Eigentlich ja schon seit zehn von unseren sechzehn Ehejahren nicht mehr, aber ich tat ihm den Gefallen, dann war er grundsätzlich besser gelaunt. Während er so hinter mir lag und sein Bauch bei jedem Stoß an meine wohlgeformte Hüfte klatschte, stöhnte ich im Rhythmus mit. Das wiegte ihn in Sicherheit und ich konnte in Ruhe den nächsten Tag durchgehen: Kinder für die Schule wecken. Butterbrote schmieren, obwohl die beiden eigentlich schon viel zu alt dafür waren und ich damit rechnen musste, dass die Brote dekorativ in einem Schulhofmülleimer landeten. Und weil ich dies vermutete, gab ich ihnen noch immer ein wenig Essensgeld mit - "für alle Fälle". Danach musste die Buntwäsche gemacht werden, eingekauft, Hemden in die Reinigung gegeben, gestaubsaugt und die im Internet bestellten Stiefel bezahlt werden. Ach ja, und Frau Meising von nebenan bekam noch zwei Eier zurück. Wenn die Brut dann mittags gefüttert war, hatte ich einen Termin im Salon Helga. Ja, mein Gott, ich kann ja auch nichts dafür, dass der so heißt. Aber ich geh´ halt gerne dorthin, weil eine Freundin Geschäftsführerin des Salons ist. Marlene würde mich wieder fragen, wie es mit Marius liefe. Ich würde, wie zuletzt immer häufiger, sagen: "Wenn er doch mal laufen würde." Wir würden lachen, ich verließe mit neuer Haarfarbe, aber gleichem Schnitt den Salon und Marius würde zu Hause eine Bemerkung über meinen neuen, todschicken Schnitt fallen lassen. Klatsch, klatsch. Marius´ Becken klatschte an meinen Hintern. Mann, der ließ sich heute wieder Zeit. Seit er gelesen hatte, dass Frauen angeblich auf einen langen Geschlechtsakt stehen, kam ich unter einer halben Stunde nicht mehr davon. Mit mehreren Stellungswechseln, weil er sonst zu schnell kam. Von diesen verschiedenen Stellungen fand ich rein theoretisch genau eine akzeptabel. Aber dummerweise war die auch für ihn ausgesprochen reizvoll, das bedeutete für ihn ein schnelles Ende - ohne mich. Auf der gut lesbaren Nachttischuhr mit Leuchtschrift verblieben noch sieben Minuten. Ob wir heute vielleicht ein bisschen früher Schluss machen könnten? Ich lauschte stöhnend dem gleichmäßigen Klatschen und gab Gas. Ich knetete meine Brüste, das machte ihn an. Och, und wenn ich schon dabei war, konnte ich heimlich meine monatliche Krebsvorsorge machen und meine Brüste nach Knoten abtasten. So, jetzt war es aber wirklich Zeit, zum Abschluss zu kommen. Noch ein bisschen heftiger stöhnen, schneller atmen, heftigere Bewegungen, dann sprang ich schnell vor ihn und reckte ihm meinen Po entgegen. Fertig.