Neuerscheinungen 2012Stand: 2020-01-07 |
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Felicia Zeller
Einsam lehnen am Bekannten
Kurze Prosa
Erw. Aufl. 2012. 200 S. m. Abb. 180 mm
Verlag/Jahr: LILIENFELD VERLAG 2012
ISBN: 3-940357-07-3 (3940357073) / 3-940357-29-4 (3940357294)
Neue ISBN: 978-3-940357-07-6 (9783940357076) / 978-3-940357-29-8 (9783940357298)
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Im Theater ein Name, als Prosaautorin unentdeckt: Die schrägen, schönen, klugen Texte der Felicia Zeller über die Schieflagen des Lebens, des Alltags, der Gegenwart, des Kunstschaffens und des Nichtstuns.
Sie definiert Kampftrinken neu und erwägt Kinderreichtum als alternative Lebensform. Sie altert bereits jetzt in Würde, umgeben von Anorakträgern und Auswüchsen der Jugend. Sie liest Schnitzler im Cafe, predigt in Kneipen, sucht die Ruhe,wird beinahe überfahren und bemüht sich, den Ansprüchen an eine große Dichterin gerecht zu werden. Felicia Zellers schwäbisch-berlinisch-phantastisch-analysierender Stil ist voller überraschender, witziger, erkenntnisreicher Wendungen. Im Theater begründete ihre ganz eigene Sprache ihre Bekanntheit - jetzt gibt es sie auch außerhalb der Bühnenwelt zu entdecken.
"Die neue Wohnung, in der ich mit meinem neuen Jogginganzug wohne, liegt aber nicht nur in Neukölln, sondern an einem ganz besonderen Ort. An der Schnittstelle von Alter und Neuer Welt. Die Alte Welt ist mir vertraut. Sie ist ein Biergarten. Seit siebzehn Jahren trinke ich Bier. Das hält jung, trotzdem wird man älter. Wenn man nur für sich selber älter wird, merkt man das daran, daß man sich verbiegt, dabei mit dem Kopf aber die Zehen nicht mehr berührt. Oder man muß sich setzen und bleibt stehen, weil die Knie nicht mehr knickbar sind. Der wahre Alterungsprozeß aber zeigt sich im Gespräch mit der Jugend."
Felicia Zeller, geboren 1970 in Stuttgart, lebt und schreibt in Berlin und erhielt für ihr vielgestaltiges Werk zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen. Spätestens seit dem meta-dokumentarisch-schrägen Bühnenwerk "Bier für Frauen" (2001) gehört ihre Arbeit zu den bedeutendsten Erscheinungen des deutschen Theaters. Aufgrund ihres Erfolgsstücks "Kaspar Häuser Meer" (2008), eine Untersuchung der Jugendsozialarbeiterpsyche mit den typisch zellerschen Mitteln der Groteske, wurde sie die meistgespielte junge Dramatikerin im deutschsprachigen Raum. Ihr Stück "X-Freunde" (2012) war 2013 für den Mülheimer Dramatikerpreis nominiert.