Neuerscheinungen 2012Stand: 2020-01-07 |
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Wilhelm Busch, Heinrich Heine, Karl J Hirsch, Heiko Postma, Christoph Reuter, Arno Schmidt, Joachim Winkelmann
(Beteiligte)
´Mein Gott! Da sieht es sauber aus!´
Eine literarische Zeitreise durch Hannover
Mitarbeit: Hirsch, Karl J; Busch, Wilhelm; Heine, Heinrich; Schmidt, Arno; Fotos: Reuter, Christoph; Zeichnungen: Winkelmann, Joachim
8. Aufl. 2012. 88 S. 1 SW-Zeichn. 20 cm
Verlag/Jahr: JMB 2012
ISBN: 3-940970-99-9 (3940970999)
Neue ISBN: 978-3-940970-99-2 (9783940970992)
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´Mein Gott! Da sieht es sauber aus!´ Diesen (für längere Zeit unauslöschlichen) Eindruck von Hannover gewann im Herbst des Jahres 1843 der Dichter Heinrich Heine, als er im Zuge seines Deutschland-Besuchs, aus Paris kommend, in unserer Stadt einen Zwischenhalt einlegte. Mit Urteilen solcher oder ähnlicher Art müssen wir halt leben. Sie werden auf dieser kleinen Zeitreise durch das literarische Hannover mehrfach zu hören sein, einer LiteraTour, an der aber - erfreulicherweise - auch Poeten teilnehmen, denen es in der Welfenstadt ganz gut gefiel.
Versammelt (und einigermaßen chronologisch sortiert) sind literarische Hannover-Impressionen vom 17. bis zum 20. Jahrhundert: Briefe, Tagebuch-Notate, Reiseskizzen, Feuilletons, Gedichte, Auszüge aus Romanen oder Erzählungen. Die Texte stammen von eingeborenen Hannoveranern oder von zugereisten, die an der Leine hängenblieben; von hannoverschen Autoren, die ihrer Vaterstadt bei passender Gelegenheit entflohen oder die aus ihr vertrieben wurden; von Literaten, die Hannover auf der Durchreise kurz erlebten oder die hier einen längeren, mehr oder minder prägenden Abschnitt ihres Lebens verbrachten.
Die Skala reicht von Leibniz und Lichtenberg, Busch und Börne, Marx und Moritz, Schwitters und Schmidt, über Hans Christian Andersen, Mark Twain oder Jerome K. Jerome bis hin zu Samuel Beckett, um nur einige von denen zu nennen, die hier zu Wort kommen sollen.
Sie alle haben uns ihr Bild von Hannover hinterlassen.
Christoph Reuter studierte Jazzpiano an der Musikhochschule Hanns Eisler (Berlin) und an der Leipziger Musikhochschule bei Prof. Richie Beirach. Seine Kompositionen spielt er sehr erfolgreich mit der Sängerin Cristin Claas, dem Kammerpopsextett l´arc six, der Elekro-Jazzband ye:solar und der Vi:jazz-Band rabbits in the moon. Seine Konzerte führten ihn bisher durch Deutschland, Europa und Asien. Als Musikpädagoge ist er seit 1999 aktiv. Der in Berlin lebende Pianist schreibt für Theater, Film und Orchester.
Wilhelm Busch, 15. 04. 1832 Wiedensahl bei Hannover - 9.01.1908 Mechtshausen bei Seesen. Er brach das 1847 in Hannover begonnene Maschinenbaustudium 1851 ab und schrieb sich stattdessen an der Düsseldorfer Kunstakademie ein. 1852 - 53 setzte er das Studium in Antwerpen fort, 1854 wechselte er nach München. Hier blieb er bis 1868; 1869 bis 1872 wohnte er in Frankfurt a. M., danach in Wiedensahl, bis er 1898 zu seinem Neffen nach Mechtshausen zog. Er konnte sich als Maler nicht d
urchsetzen, aber als Zeichner und Karikaturist. Mit "Max und Moritz´ (1865) begann die Zeit der Bildergeschichten. Wilhelm Busch machte sich auch als Lyriker einen Namen.
Arno Schmidt wurde am 18. Januar 1914 in Hamburg geboren und starb am 3. Juni 1979 an einem Schlaganfall im Krankenhaus in Celle. Er wuchs in Hamburg auf. Nach dem Tod des Vaters 1928 zog die Mutter mit ihm und seiner älteren Schwester nach Lauban in Schlesien. Arno Schmidt absolvierte das Abitur und arbeitete von 1934 an in der Textilindustrie in Greiffenberg, wo er auch Alice Murawski heiratete. 1940 wurde er zur Artillerie der Wehrmacht eingezogen. Zunächst stand er im Elsass, ab 1942 dann in Norwegen. Im letzten Kriegsjahr meldete er sich an die Front, um einen kurzen Heimaturlaub zu bekommen, in dem er die Flucht seiner Frau nach Westen organisierte. Er kam nach kurzem Kampfeinsatz in Niedersachsen in englische Kriegsgefangenschaft in ein Lager bei Brüssel. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete Arno Schmidt
zunächst als Dolmetscher und trat 1949 mit der Erzählung "Leviathan" erstmals hervor. Nach sechsjährigen Vorarbeiten veröffentlichte Schmidt 1970 sein Hauptwerk "Zettel´s Traum". 1973 erhielt Schmidt den Goethe-Preis der Stadt Frankfurt am Main. 1981, zwei Jahre vor ihrem Tod, gründete Alice Schmidt mit Jan Philipp Reemtsma die Arno Schmidt Stiftung.
Heinrich Heine, der als Vollender und Überwinder der Romantik gilt, wurde vermutlich am 13. Dezember 1797 als Sohn jüdischer Eltern in Düsseldorf geboren. Er studierte von 1819 bis 1825 Jura in Bonn, Berlin und Göttingen. Am 25. Juni 1825 wurde Heine, dessen Vorname Harry lautete, protestantisch getauft, und er nahm den Vornamen Heinrich an. 1831 siedelte er dauerhaft nach Paris über. Heine, der ab 1848 wegen Krankheit an die "Matratzengruft" gefesselt war, starb am 17. Februar 1856 in Paris.