Neuerscheinungen 2012Stand: 2020-01-07 |
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Getrude Kapellen
Blickwirkungen
Heilende Trancegeschichten
2012. 100 S. 21.6 cm
Verlag/Jahr: GRÖßENWAHN 2012
ISBN: 3-942223-16-3 (3942223163)
Neue ISBN: 978-3-942223-16-4 (9783942223164)
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Jede Geschichte kann uns zu neuen Bewusstseinsprozessen führen und verwandeln. Gertrude Kapellen, seit über 35 Jahren als Hypnotherapeutin, kennt sich am besten mit Trancegeschichten aus: Alltägliche Situationen mit bekannten und vertrauten Gefühlen, Personen, Szenen und Handlungsverläufe, Geschichten die schon beim Lesen einen leichten Trancezustand herbeiführen, der immer wieder heilende Kräfte im eigenen Inneren zu aktivieren vermag. Unbedingt ausprobieren.
Die Quelle
Das kleine Mädchen war, wie an jedem Morgen, sofort nach dem Frühstück zusammen mit seinem großen Hund Lasse losgezogen, um die Welt zu erforschen. Das kleine Mädchen hieß Sonnie. Heute, an diesem sonnig warmen, strahlenden Sommermorgen hatte sie es besonders eilig.
Warum gerade heute?
Ja, das lässt sich gar nicht so einfach in Worte fassen. Manchmal - eben auch heute - spürte Sonnie so ein Drängen von innen, als würde sie gerufen werden von einer Stimme, die weiß, was wichtig ist. Es war, als würde diese Kraft rufen: Komm raus, hier ist was für dich! Das musst du erleben!
Deswegen hatte Sonnie heute kaum Muße, ihr Frühstück in Ruhe zu genießen. Im Sommer neigte sie, vor allem morgens, ein wenig zum Schlingen - aber dafür aß sie im Winter eher gemächlich. Sie war ganz begierig, zu erfahren, was die Welt heute Neues für sie bereithielt.
Man kann nicht unbedingt sagen, dass Sonnie den Sommer den anderen Jahreszeiten gegenüber bevorzugte. Sie liebte jedes Wetter, jede Jahreszeit. Und doch hatte der Sommer immer etwas Besonderes für sie: Sonnie empfand das Üppige am Sommer - die Früchte, die Farben, die unterschiedlichen Gerüche und Geschmacksnuancen, die Wärme, den sanft streichelnden Sommerwind -, diese unendliche Vielfalt noch viel üppiger als eine Schatzkammer aus dem Märchen. Alles duftete intensiv - wenn die Sonne auf die Sommerwiese schien, dann entfaltete sich eine solche Vielheit von unterschiedlichsten Düften, dass Sonnie fühlen konnte, wie ihr Kopf ganz frei und ihr Herz ganz erfüllt wurde, dass sie zu fliegen glaubte, obwohl sie natürlich weiter auf der Erde ging, dass sie zu singen glaubte, obwohl sie einfach nur atmete. Und irgendwie waren die Leute an sonnigen Sommertagen fast alle freundlicher, sogar zu Kindern.
Lasse rannte vorweg, schnuffelte hier, schnuffelte da, markierte Reviere und machte halt, was ein Hund in der freien Natur so macht. Nebenbei und hauptsächlich wachte er darüber, dass Sonnie nichts Übles geschah. Er konnte sehr gut unterscheiden, ob ein Mensch, der sich Sonnie näherte, ganz egal, ob es ein kleiner oder ein großer war, ob also dieser Mensch gute oder böse Absichten hatte. Sonnie konnte das natürlich selbst auch ganz klar unterscheiden, aber Lasse reagierte noch schneller als sie. Er knurrte die mit den bösen Absichten schon an, da lächelte Sonnie noch ein bisschen.
Sonnie fühlte sich in Lasses Begleitung völlig sicher und geschützt. Und in der Natur wusste sie sich ganz geborgen und versorgt, ja, versorgt: Überall gab es was zum Essen, und Sonnie nahm sich, was sie brauchte, wenn das Marmeladenbrot schon verdaut war. Da waren Beeren und Kräuter, auch Blumen, die Sonnie essen konnte.
Na gut, manches, was sie dachte, das sie würde essen können, schmeckte nicht besonders. Aber.