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Willi Baer, Karl-Heinz Dellwo, Slavoj Zizek
(Beteiligte)
Totalitarismus
Fünf Interventionen zum Ge- oder Missbrauch eines Begriffs
Herausgegeben von Baer, Willi; Dellwo, Karl-Heinz
2012. 224 S. 22 cm
Verlag/Jahr: LAIKA-VERLAG 2012
ISBN: 3-942281-92-9 (3942281929)
Neue ISBN: 978-3-942281-92-8 (9783942281928)
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Totalitarismus ist ein ideologischer Begriff, der immer eine präzise strategische Funktion hat: die liberaldemokratische Hegemonie zu garantieren. Die linke Kritik an der liberalen Demokratie wird politisch umgedreht und zum Zwilling der rechtesten faschistischen Diktaturen gemacht. Jeder Versuch der Transformation der bürgerlichen Gesellschaft wird damit im Vorgriff denunziert. Zizek definiert den Totalitarismus nach Wittgenstein als einen Begriff, der sich selbst begründet und damit sinnlos ist.
Zizek ruft dazu auf, sich nicht auf den Raum der Liberaldemokratie festnageln zu lassen und ohne Furcht, totalitär oder antidemokratisch genannt zu werden, linke Kritik an der liberaldemokratischen Ideologie auszuführen. Hier stellt sich Zizek insbesondere in Kritik gegenüber des rein positivistischen Bezugs auf Hannah Arendt. "Dieser Aufstieg von Hannah Arendt ist vielleicht das deutlichste Zeichen der theoretischen Niederlage der Linken - davon wie die Linke die Basiskoordinaten der liberalen Demokratie akzeptiert hat (Demokratie versus Totalitarismus, etc.) und nun versucht, ihre Position zu redifinieren innerhalb dieses Raumes."
Slavoj Zizek, geb. am 21. März 1949 in Ljubljana, Slowenien, wuchs auch dort auf. Er studierte Philosophie und Soziologie an der Universität in Ljubljana und Psychoanalyse an der Universität Paris VIII. Seit den achtziger Jahren hat er zahlreiche Gastprofessuren im Ausland inne, unter anderem an der Tulane University, New Orleans (1993), der Cardozo Law School, New York (1994), der Columbia University, New York (1995), in Princeton (1996) und an der New School for Social Research, New York (1997). Von 2000-02 leitete er eine Forschungsgruppe am kulturwissenschaftlichen Institut in Essen. Er war jahrelanger Herausgeber der Zeitschrift der slowenischen Lacan-Schule ´Wo Es war´ und setzte sich unter anderem mit der Philosophie des Deutschen Idealismus, mit Hegel und mit Karl Marx auseinander, sowie mit zeitgenössischen Denkansätzen aus dem Bereich des Poststrukturalismus, der Medientheorie, des Feminismus und der Cultural Studies. Seine erste englischsprachige Buchveröffentlichung ´T
he Sublime Object of Ideology´ erschien 1989. Zizek bemühte sich zunächst um eine lacanianische Lesart der Philosophie, der Populärkultur und in den letzten Jahren zunehmend der Politischen Theorie.