Die industrielle Revolution wird häufig als die bedeutendste Umwälzung in der Geschichte der Menschheit seit dem Aufkommen von Ackerbau und Viehzucht bezeichnet. Die Bedeutung des Rechts für diesen Prozess ist aber in vielen Punkten unklar. Nicht selten wird dem Recht neben den dramatischen wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen kaum eine eigene Rolle zugesprochen. Die Autoren des vorliegenden Bandes versuchen, über exemplarische Fall- und Problemstudien das Verhältnis von Recht und Industrialisierung aus neuer Perspektive zu bestimmen. Dabei wird deutlich, dass Rechtsreformen eine wesentliche Grundlage der Industrialisierung schufen und ihre Gestalt maßgeblich beeinflussten. Damit wird die grundlegende Frage nach dem Verhältnis von Recht und Wirtschaft in der Geschichte angesprochen und der Dialog mit den aktuellen methodischen Debatten in der Rechts- und Wirtschaftsgeschichte gesucht. Mit Beiträgen von: Philipp Büsch; Florian Dressel; Sebastian Keding; Meike Kilian; Matthias Maetschke; David von Mayenburg; Markus Patt; Johannes Rüberg; Marek Steffen Schadrowski; Mathias Schmoeckel; Christopher Scholz; Miroslava TotsevaProf. Mathias Schmoeckel lehrt Rechtsgeschichte und Zivilrecht an der Universität Bonn.