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Neuerscheinungen 2013

Stand: 2020-01-07
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Arthur Spiethoff

Gustav von Schmoller und die deutsche geschichtliche Volkswirtschaftslehre.


Dem Andenken an Gustav von Schmoller. Festgabe zur hundertsten Wiederkehr seines Geburtstages 24. Juni 1938.
Herausgegeben von Spiethoff, Arthur
2013. VIII, 373 S. Frontispiz.; VIII, 373 S. 233 mm
Verlag/Jahr: DUNCKER & HUMBLOT 2013
ISBN: 3-428-16339-7 (3428163397)
Neue ISBN: 978-3-428-16339-7 (9783428163397)

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¯Nationalökonom, Konjunkturtheoretiker, 13.5.1873 Düsseldorf, gest. 4.4.1957 Tübingen. (evangelisch) S. besuchte Gymnasien in Berlin und Mühlhausen (Thür.) und studierte 1893-99 Staatswissenschaften an der Friedrich Wilhelms-Univ. Berlin und wurde dort Assistent von Gustav Schmoller (1838-1917). Nach seiner Promotion 1905 habilitierte er sich 1907 und wurde im folgenden Jahr als o. Professor an die Dt. Univ. in Prag berufen. Dort entstanden zentrale wissenschaftliche Arbeiten zu seinem bekanntesten Schwerpunkt, der Erforschung der Wechsellagen der kapitalistischen Wirtschaft, darunter drei große Abhandlungen über den Kapital- und Geldmarkt. Nach dem Tod Schmollers wurde S. Mitherausgeber von ´Schmollers Jahrbuch´, in dem er speziell zu den Wirtschaftskrisen publizierte. Nachdem S. Berufungen nach Gießen (1913) und Göttingen (1918) abgelehnt hatte, folgte er 1918 dem Ruf als Professor der Wirtschaftlichen Staatswissenschaften an die Univ. Bonn und kehrte damit in seine rhein. H
eimat zurück. Er arbeitete v.a. mit Herbert v. Beckerath (1886-1966) (seit 1924) und Joseph Schumpeter (1883-1950) (seit 1925) zusammen; die drei verhalfen der Bonner Nationalökonomie zu internationalem Ruhm. S. selbst bezeichnete diese Jahre als ´die glücklichsten und inhaltsreichsten seiner Arbeit als akademischer Lehrer´ (Kamp, 1958). Sein berühmtestes Werk stellt der 1925 erstmals veröffentlichte Artikel ´Krisen´ (in: Hdwb. d. Staatswiss., Bd. 4, 41925) dar. Es handelt sich um die erste Gesamtdarstellung der wirtschaftlichen Wechsellagen. In der Folge beeinflußte S. die Diskussionen über die Institutionalisierung der Konjunkturforschung in Deutschland; Wagemanns ´theorieloser´ Konjunkturforschung stand er mit seiner ´angewandten Konjunkturtheorie´ kritisch gegenüber. Neben dem Hauptthema ´Konjunkturforschung´ finden sich in seinen Arbeiten ab 1925 zunehmend auch methodologische Überlegungen zum Zusammenhang von Wirtschaftstheorie und -geschichte. S., der zunächst durch die the
oretischen Wurzeln der historischen Schule seines Mentors Schmoller geprägt wurde, folgte dessen Anschauungen in seinen Arbeiten nicht passiv, sondern versuchte, durch eine Synthese von abstrakter und empirischer Wirtschaftsforschung eine Brücke zwischen der traditionellen historischen und der aufstrebenden neoklassischen Theorie zu schlagen, welche er selbst mit dem auf Edgar Salin (1892-1974) zurückgehenden Begriff ´anschauliche´ Theorie betitelte. Beckerath bezeichnete S. als ´Vollender des Schmollerschen Vermächtnisses´ - ´der Durchbruch aus der historisch und soziologisch erforschten Erfahrung zur Theorie, der Schmoller im ganzen versagt blieb, gelang ihm´ (Beckerath, 1957). Verbreitet ist seine noch nachwirkende Präzisierung des Wirtschaftsstilbegriffs durch fünf ´Merkmale´, verkürzt: Wirtschaftsgeist, natürliche/technische Grundlagen, Wirtschaftsverfassung, Gesellschaftsverfassung, Dynamik, die im Vergleich zu Walter Euckens (1891-1950) Systembegriff den Zusammenhang von Wi
rtschaft und Kultur auf gegebenem Raum und in gegebener Epoche hervorhoben und die anschauliche Darstellung der Einbettung v.a. vormoderner Wirtschaften in den historisch-gesellschaftlichen Entwicklungsprozeß erlauben sollten (Schefold, 1994). S. war 1922-35 Mitherausgeber der ´Bonner Staatswissenschaftlichen Untersuchungen´, amtierte als Dekan und gründete das ´Institut für Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften´ 1928/29. 1932 ging Schumpeter nach Harvard und Beckerath emigrierte 1934, während S. den Nationalsozialismus zunächst unterstützte (Mitgl. NS Lehrerbund u. Bund nat.soz. Dt. Juristen). Sein internationales Ansehen erschien nach Beckerath um so bemerkenswerter, ´als S. nach Temperament, Charakter und Geistesart keineswegs ein Kosmopolit war, sondern in seinem Fühlen und Streben ausgesprochen national ausgerichtet war´ (Beckerath, 1957, S. 577). 1933 erhielt S. eine außerordentlich reichhaltige und internationale Festschrift (´Der Stand und die näch