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Christian K. J. von Bunsen, Friedrich Wilhelm IV., Leopold von Ranke
(Beteiligte)
Aus dem Briefwechsel Friedrich Wilhelms IV. mit Bunsen.
2013. IX, 374 S. IX, 374 S. 210 mm
Verlag/Jahr: DUNCKER & HUMBLOT 2013
ISBN: 3-428-16798-8 (3428167988)
Neue ISBN: 978-3-428-16798-2 (9783428167982)
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¯Bunsen, Christian K. J. von, preußischer Diplomat, 25.8.1791 Korbach (Waldeck), gest. 28.11.1860 Bonn. (evangelisch) Bunsens Lebens- und Bildungsweg führte vom Gymnasium seiner Heimatstadt über Marburg und Göttingen in die höchsten Kreise des wissenschaftlichen und politischen Lebens. Sein Leben verlief nach- und nebeneinander in den Bezirken wissenschaftlicher, kirchlich-religiöser und politischer Tätigkeiten und Bestrebungen. Freundschaften und Reisen vermittelten dem jungen Menschen aus bürgerlicher armer Familie frühzeitig einen Anschluß an bedeutende Vertreter des literarischen Lebens seiner Gegenwart. An den Befreiungskriegen hat Bunsen nicht teilgenommen. Die Bekanntschaft und Freundschaft mit B. G. Niebuhr in Berlin (Herbst 1813) führte die Wendung seines Lebens herbei. Als Niebuhr 1816 den preußischen Gesandtenposten in Rom übernahm, zog er Bunsen nach und veranlaßte seine Übernahme in den diplomatischen Dienst. Die großen Stationen seiner glänzenden diplomatischen La
ufbahn, der es jedoch an schweren Fehlschlägen nicht gefehlt hat, waren Rom und nach einem kurzen Zwischenspiel in Bern London. Zu den hauptsächlichen Aufgaben seiner römischen Gesandtenzeit gehörten die Verhandlungen mit der Kurie aus Veranlassung der Auseinandersetzung über die gemischten Ehen; seine Abberufung aus Rom am 1.4.1838 stand in direktem Zusammenhang mit den sogenannten Kölner Wirren, bei denen der Gesandte Bunsen eine im ganzen unglückliche Rolle gespielt hat. Der große und dauernde Ruf, den sich Bunsen in Rom erworben hat, ist vornehmlich an den Sachverhalt geknüpft, daß er den von ihm erworbenen Palazzo Caffarelli auf dem Kapitol, dem preußischen Gesandtschaftssitz, zu einem einzigartigen, von seiner Persönlichkeit bestimmten kulturellen Mittelpunkt gemacht hat. Unter anderem ist seinem Wirken die Gründung des Archäologischen Instituts zu verdanken. Bunsens ungewöhnlich rascher Aufstieg in der preußischen Beamtenhierarchie war ohne Zweifel eine Folge der Sympathie
und des Vertrauens, welche ihm seine liturgischen Pläne sowie sein Eintreten für die evangelische Union bei Friedrich Wilhelm III. eingebracht hatten. Die Freundschaft mit dem Kronprinzen sicherte ihm die Fortsetzung seiner Karriere, die mit der Berufung nach London ´auf den ersten Posten der preußischen Diplomatie´ einen neuen bedeutungsvollen Abschnitt erreichte. Diese Freundschaft hat einen Niederschlag gefunden in dem von Ranke 1873 herausgegebenen Briefwechsel des Königs mit Bunsen. Auf den Londoner Posten mochte er durch seine Heirat besonders vorbereitet sein. Zudem hatten ihn die vorausgegangenen Verhandlungen (1841) über das ´englisch-deutsche Bistum´ zu Jerusalem sowie seine romantischen Vorstellungen über eine Zusammenarbeit des deutschen Protestantismus mit der anglikanischen Kirche besonders geeignet erscheinen lassen. Im Laufe der 40er Jahre erfüllte Bunsen eine geistige Mittlerrolle zwischen Preußen-Deutschland und England und förderte das gegenseitige Verständnis
in mannigfachen Bereichen des kulturellen und religiösen Lebens in einem Maße, das später nicht wieder erreicht wurde. Um so erfolgloser blieb der Gesandte am Hofe von Saint James in den politischen Aufgaben, die ihm gestellt waren oder die er sich selbst stellte. Er vermochte es nicht, die Teilnahme Englands für eine nationale Befreiung der schleswig-holsteinischen Fürstentümer zu erwirken, und so unterschrieb er am 8.5.1852 das Londoner Protokoll. Seine eigenmächtigen Bemühungen, Preußen im Verlauf des Krimkrieges an die Seite Englands heranzuführen und auf eine antirussische Politik festzulegen, wurden 1854 die Veranlassung seines Sturzes und des Abschlusses seiner diplomatischen Laufbahn. Er zog sich nach Heidelberg und Bonn zurück und verbrachte die letzten sechs Jahre seines Lebens über gründlichen wissenschaftlichen und publizistischen Arbeiten, von denen die gegen ultramontane und unionsfeindliche Bestrebungen geschriebenen ´Zeichen d