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Stand: 2020-01-07
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Sylvain Gouguenheim, Jochen Grube, Martin Kintzinger, Daniel König (Beteiligte)

Aristoteles auf dem Mont Saint-Michel


Die griechischen Wurzeln des christlichen Abendlandes. Nachwort: Gouguenheim, Sylvain
Übersetzung: Grube, Jochen; Kommentar: Kintzinger, Martin; König, Daniel
2., durchges. u. um e. Vorw. erg. Aufl. 2013. 275 S. 240 mm
Verlag/Jahr: WBG ACADEMIC 2013
ISBN: 3-534-23221-6 (3534232216) / 3-534-25435-X (353425435X)
Neue ISBN: 978-3-534-23221-5 (9783534232215) / 978-3-534-25435-4 (9783534254354)

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Die heute weit verbreitete Vorstellung, Kultur und Wissenschaft der griechischen Antike seien im mittelalterlichen Europa erst durch die islamische Vermittlung verbreitet worden, ist nach der These des bekannten französischen Mediävisten Sylvain Gouguenheim ein Mythos. Christliche Mönche übertrugen auf dem Mont Saint-Michel philosophische Texte ins Lateinische, lange bevor etwa Aristoteles in Toledo aus dem Arabischen übersetzt wurde.
Kultur und Wissenschaft der griechischen Antike wurden im christlichen Europa nicht, wie bisher weithin angenommen, vor allem durch die arabisch-islamische Vermittlung verbreitet. Zwar setzte im 13. Jahrhundert eine lebhafte Übersetzertätigkeit ins Arabische ein, so dass tatsächlich ein breiter Strom der griechischen Wissenschaft auf diesem Wege Eingang in die lateinischsprachige Welt gefunden hat. Das Griechische, die Sprache der Evangelien, behauptete sich jedoch weiterhin. Wichtige Texte wurden von Christen ins Syrische übersetzt; griechische Mönche brachten sie auf der Flucht vor den arabischen Eroberern in den Westen. Schon zu Beginn des 12. Jahrhunderts übertrug ein griechischer Mönch auf dem berühmten Mont Saint-Michel die aristotelische Politik ins Lateinische. Das berühmte Kloster wurde zu einem Zentrum griechischer Philosophie Jahrzehnte bevor Aristoteles in Toledo aus dem Arabischen übersetzt wurde. Diese Überlieferungsgeschichte stellt Sylvain Gouguenheim pointiert und spannend dar.
Vorwort
Einleitung
Erstes Kapitel
KONTINUITÄT UND DAS STREBEN NACH ANTIKEM WISSEN
Griechenland und seine Kultur: Ein Horizont für das lateinische Europa
Kontinuität und Verbreitung griechischer Kultur im lateinischen Europa
Der Geist der Renaissance in Mittelalter
Zweites Kapitel
DIE AUSBREITUNG DER ANTIKEN BILDUNG IM MITTELMEERRAUM
Die großen Zentren der Pflege griechischer Kultur
Die syrische Wissenschaft
Die großen Gelehrten der griechisch-christlichen Wissenschaft
Drittes Kapitel
MÖNCHE ALS PIONIERE AUF DEM MONT SAINT-MICHEL
Jakob von Venedig als erster Aristoteles-Übersetzer
Andere griechisch-lateinische Übersetzungen
Viertes Kapitel
DER ISLAM UND DAS WISSEN DER GRIECHEN
Aufnahme, Gleichgültigkeit oder Zurückweisung?
Selektive Aneignung des griechischen Wissens
Die eingeschränkte Hellenisierung
Fünftes Kapitel
PROBLEME DER KULTUR IM MITTELALTER
Identitäten auf dem Prüfstand
Christentum und Islam: Durchlässigkeit?
Antagonismen der beiden Kulturen
Zusammenfassung
DIE SONNE APOLLOS ERHELLT DAS ABENDLAND
Anhang 1
Arabisch-christliche Gelehrte vom 8. bis 11. Jahrhundert
Anhang 2
Das lateinische Corpus Aristotelicum
Anmerkungen
Auswahlbibliografie