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Jacques Derrida, Peter Engelmann, Hans-Dieter Gondek
(Beteiligte)
Chora
Herausgegeben von Engelmann, Peter; Übersetzung: Gondek, Hans-Dieter
3., überarb. Aufl. 2013. 84 S. 21 cm
Verlag/Jahr: PASSAGEN VERLAG 2013
ISBN: 3-7092-0083-0 (3709200830) / 3-85165-729-2 (3851657292)
Neue ISBN: 978-3-7092-0083-4 (9783709200834) / 978-3-85165-729-6 (9783851657296)
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In seinem Versuch über Chora hinterfragt Derrida in brillanter Lektüre das Verhältnis zwischen dem Platon der Texte und dem Platon des Platonismus.
Derridas Text aus dem Jahre 1987 ist ein Versuch über Chora, die in Platons Dialog Timaios als Empfängerin und gleichsam Amme allen Werdens beschrieben wird. Man hat bis hin zu Heidegger Chora immer wieder als Vor-Bild des ausgedehnten Raumes und der rein rezeptiven Sinnlichkeit ausgelegt. Doch geht damit die Provokation ihrer Stellung als ein drittes Geschlecht zwischen dem Sinnlichen und dem Intelligiblen verloren. Denn Chora die alles empfängt, aber von nichts etwas annimmt gibt allem seinen Ort, ohne sich selbst je auf einen Ort festlegen zu lassen. Beschreibt Chora nicht noch den eigentümlich ortlosen Ort des Sokrates, der alles vernimmt und nichts für sich behält? Ist Chora nicht gar noch Ort einer Erzeugung der Philosophie, der dem Unterschied zwischen Mythos und Logos vorausliegt und selbst nicht mehr philosophisch reflektiert werden kann?
Jacques Derrida (1930-2004) lehrte Philosophie in Paris und den USA.