Neuerscheinungen 2013Stand: 2020-01-07 |
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Robert Musil
Die Verwirrungen des Zöglings Törleß
Roman. Nachwort: Henning, Peter
2013. 352 S. 150 mm
Verlag/Jahr: MANESSE 2013
ISBN: 3-7175-2284-1 (3717522841)
Neue ISBN: 978-3-7175-2284-3 (9783717522843)
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In einem Militärinternat in der österreichischen Provinz wird ein Schüler erpresst, gedemütigt und gequält. Der junge Törleß beteiligt sich an diesem sadistischen Spiel seiner Kameraden, fasziniert von der Macht, die er auf Schwächere auszuüben vermag. Seine "Verwirrungen" beschreiben einen schmerzhaft durchlebten Prozess der Entwicklung und Erkenntnis: die Pubertät. Wohl kein Werk der Literatur hat diese so schmerzlich-intensiv geschildert wie Robert Musils Roman.
Feinfühliges Porträt eines jungen Menschen auf der Suche nach sich selbst
Robert Musils erster Roman ist das erschütternde Psychogramm eines jungen Menschen auf der Suche nach sich selbst. Radikal subjektiv erzählt er von dem sensiblen Internatsschüler Törleß, der mit seiner erwachenden Sexualität und der tief empfundenen Unzugehörigkeit nicht umzugehen weiß. Als zwei seiner Klassenkameraden einen dritten des Diebstahls überführen und beschließen, ihn nicht anzuzeigen, sondern selbst zu bestrafen, gerät Törleß zwischen die Fronten. Musils Internatsroman aus dem Jahr 1906 verhandelt die universellen Menschheitsthemen: das Ringen um eine eigene Identität, die Frage nach den moralischen Grundlagen des eigenen Tuns und das Bemühen, sich als Individuum gegenüber der Masse zu behaupten.
Musil, Robert
Robert Musil (1880 - 1942), österreichischer Schriftsteller. Ausbildung beim Militär, Ingenieursstudium, Studium der Philosophie, Psychologie, Mathematik und Physik. Bibliothekar an der TH Wien, Redakteur der Neuen Rundschau in Berlin. 1914-1918 österreichisch-ungarischer Reserveoffizier an der italienisch-serbischen Front, 1931-1933 in Berlin. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten kehrt Musil nach Wien zurück. 1938 Emigration über Zürich nach Genf. Er arbeitet ohne Aussicht auf Publikation, immer mehr vereinsamend und trotz gesundheitlicher Probleme bis zu seinem Tod am Mann ohne Eigenschaften. Er muss alle zwei bis drei Monate um die Verlängerung seiner Aufenthaltsgenehmigung in der Schweiz ansuchen und wartet vergeblich auf die Erlaubnis zur Einreise in die USA. Finanziell unterstützt wird er in diesen Jahren von Schweizer Hilfsorganisationen, einem Züricher Pfarrer und einem amerikanischen Ehepaar. Sämtliche Werke Musils werden in die Jahresliste 1941
des schändlichen und unerwünschten Schrifttums aufgenommen. Mitte Januar 1942 äußert Musil den Wunsch, den Mann ohne Eigenschaften "irgendwie abzuschließen". Musil stirbt am 15. April 1942 in Genf an Gehirnschlag. Martha Musil verstreut später seine Asche in einem Wald nahe Genf.Weitere Werke: Roman Die Verwirrung des Zöglings Törless (1906), Schauspiel Die Schwärmer (1921), Posse Vinzenz und die Freundin bedeutender Männer (1923), Novellenzyklus Drei Frauen (1924), Essay- und Erzählband Nachlass zu Lebzeiten (1935).
Henning, Peter
Peter Henning, 1959 in Hanau geboren, studierte Germanistik und Philosophie in Frankfurt am Main und lebt heute als freier Schriftsteller in Köln. Mit "Tod eines Eisvogels" (1997) und "Aus der Spur" (2000) trat Henning als Schriftsteller in Erscheinung, es folgten seine Romane "Die Ängstlichen" (2009), "Leichtes Beben" (2011) und "Ein deutscher Sommer" (2013). Seine Arbeit wurde mit Stipendien der Kunststiftung NRW und der Robert Bosch Stiftung geförde
rt. Zuletzt erschien sein Roman "Die Chronik des verpassten Glücks" im Luchterhand Literaturverlag (2015).