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Eckhard Leuschner, Thomas Wünsch
(Beteiligte)
Das Bild des Feindes
Konstruktion von Antagonismen und Kulturtransfer im Zeitalter der Türkenkriege. Ostmitteleuropa, Italien und Osmanisches Reich
Herausgegeben von Leuschner, Eckhard; Wünsch, Thomas
2013. 512 S. m. 170 Abb. 240 mm
Verlag/Jahr: MANN (GEBR.), BERLIN 2013
ISBN: 3-7861-2684-4 (3786126844)
Neue ISBN: 978-3-7861-2684-3 (9783786126843)
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Feindbilder aus dem Zeitalter der "Türkenkriege" in Mittel- und Osteuropa, Italien und dem Osmanischen Reich sind sowohl schriftlich als auch visuell überliefert. Eine differenzierte Analyse, insbesondere ihres fiktional-narrativen Anteils, offenbart einen Identität stiftenden Nutzen dieser Konstruktionen.
Feindbilder entstanden in den militärischen Konfliktregionen während der "Türkenkriege" und den teils parallel geführten russisch-polnischen Kriegen (15. bis 18. Jahrhundert). Zeitgleich wurden diese Konflikte in anderen Teilen Europas instrumentalisiert oder waren Gegenstand medialer Konstruktion. Auch nationale, ethnische und religiöse Gegensätze in Regionen, die nicht direkt von Kriegshandlungen oder Antagonismen betroffen waren, brachten Feindbilder hervor. Wie konnten fiktional-narrative Komponenten dieser Feindbilder Zusammenhalt beziehungsweise Identität stiftend wirken? Publizistik und Monumentalkunst stellten Konfliktereignisse teils weit entfernter Regionen dar oder schufen Bilder im Kontext dieser Konflikte (Herrscher- und Feldherrenporträts, Allegorien, Heiligendarstellungen etc.). Diese Bilder trugen sodann zur Ausformulierung von Antagonismen bei. Die medialen Brüche oder komplementären Strukturen zwischen Formen direkter und vermittelter Sicht auf den Feind werden in Fallstudien und Überblicksdarstellungen herausgearbeitet und ihre Konsequenzen diskutiert.
Eckhard Leuschner ist Professor für Kunstgeschichte/Kunsttheorie an der Universität Erfurt. Seine Forschungsschwerpunkte sind Kunsttheorie, Kulturaustausch und reproduktive Verfahren der Frühen Neuzeit sowie Körper- und Normkonzepte der Moderne. Thomas Wünsch ist Professor für Geschichte Osteuropas an der Universität Passau. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte Schlesiens, Polens, Böhmens, der Ukraine und Russlands vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert; darin insbesondere Aspekte der Kirchengeschichte, Verfassungsgeschichte, Wissenschaftsgeschichte und Geistesgeschichte.