Neuerscheinungen 2013Stand: 2020-01-07 |
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Dagmar Hirschfelder, León Krempel
(Beteiligte)
Tronies
Das Gesicht in der Frühen Neuzeit
Herausgegeben von Hirschfelder, Dagmar; Krempel, León
2013. 135 S. m. 60 Abb. u. 15 Farbtaf. 260 mm
Verlag/Jahr: MANN (GEBR.), BERLIN 2013
ISBN: 3-7861-2694-1 (3786126941)
Neue ISBN: 978-3-7861-2694-2 (9783786126942)
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In frühneuzeitlichen Quellen wird eine große Faszination für das menschliche Gesicht als Ausdrucksträger und "Spiegel der Seele" greifbar. Niederländische Künstler wie Rembrandt, Frans Hals oder Vermeer schufen unzählige Charakterköpfe, sogenannte Tronies, die diese neue Sensibilisierung spiegeln. Auf Grundlage jüngster Forschungsergebnisse werden Tronies in einen Zusammenhang mit dem historischen Diskurs zum menschlichen Gesicht und seiner Wahrnehmung gebracht. Dabei richtet sich der Blick auf Kunsttheorie und Literatur sowie auf Selbstzeugnisse der Frühen Neuzeit. Die stärker kunsthistorisch ausgerichteten Beiträge des vorliegenden Bandes behandeln bislang nicht thematisierte Fragen zur Tronie. Die langfristige Entwicklung und Veränderung der Bildaufgabe, ihre Rezeption sowie individuelle künstlerische Herangehensweisen werden neu diskutiert.
Wie Kunst aus dem Teil der großen Masse durch Darstellung eines Gesichtsausdrucks, eines Charakterzuges ein Individuum formt, das den Betrachter ergriffen macht, zeigt uns der neue Band, der die Beiträge einer Konferenz von 2011 über Tronies versammelt. Die Artikel stellen gleichzeitig aufschlussreiche Zusammenhänge her zwischen ästhetischen Epochenstandards und Politik, Motivwahl und Gesellschaftsentwicklung.
[Ulrich Brömmling, Vier Viertel Kult]
Dagmar Hirschfelder ist Kunsthistorikerin und Spezialistin für niederländische und deutsche Malerei der Frühen Neuzeit. Seit 2005 ist sie am Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg beschäftigt, derzeit als Projektleiterin für die Erforschung des spätmittelalterlichen Gemäldebestands des Museums. León Krempels Interesse für die holländische Malerei des 17. Jahrhunderts wurde durch die Kunst von Johannes Vermeer geweckt. Nach Stationen an den Staatlichen Museen in Berlin und am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt am Main kuratiert er seit 2003 Ausstellungen am Haus der Kunst München. Mehrfach brachte er die Alten Meister in einen Dialog mit der zeitgenössischen Kunst.