Neuerscheinungen 2013Stand: 2020-01-07 |
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Nils Löffelbein
Ehrenbürger der Nation
Die Kriegsbeschädigten des Ersten Weltkriegs in Politik und Propaganda des Nationalsozialismus
2013. 494 S. Abb. 223 mm
Verlag/Jahr: KLARTEXT-VERLAGSGES. 2013
ISBN: 3-8375-0839-0 (3837508390)
Neue ISBN: 978-3-8375-0839-0 (9783837508390)
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Die Wahrnehmung des Ersten Weltkriegs wird bis heute geprägt durch die Bilder millionenfacher Kriegsverstümmelung. Wie kein Krieg zuvor hinterließ der Große Krieg ein Heer von Verwundeten, Amputierten und Blinden körperlich wie geistig zerstörter Existenzen: Soldaten ohne Arme oder Beine oder mit grauenhaften Gesichtsverletzungen. Insbesondere für die Verlierernation Deutschland erwies sich das Millionenheer der Kriegskrüppel als eine Erbschaft des Krieges mit großer politischer Sprengkraft. Wie keine andere politische Strömung der Zwischenkriegszeit stilisierte sich die NSDAP zur Bewegung ehemaliger Frontsoldaten und erhob damit alleinigen Anspruch auf das in der Weimarer Republik von allem politischen Lagern erbittert umkämpfte Erbe der Front.
Nach 1933 wurden die Kriegsversehrten als Ehrenbürger der Nation geehrt. Nils Löffelbein untersucht die NS-Kriegsopferpolitik im Hinblick auf die von der Propagandaregie generierten Bilder, Symbole, Rituale und politischen Diskurse und macht so nachvollziehbar, welchen Stellenwert die Nationalsozialisten den Opfern des Weltkrieges innerhalb ihrer Gesellschafts- und Geschichtsauffassung zuweisen wollten. Seine Analyse der politischen Methoden und organisatorischen Rahmenbedienungen der nationalsozialistischen Kriegsopferpolitik gibt zugleich darüber Aufschluss, wie und mit welchem Erfolg die Veteranen selbst an den Nationalsozialismus gebunden werden sollten.