Neuerscheinungen 2013Stand: 2020-01-07 |
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Florian Müller
Überschussrenditen durch Stock Picking
Value Investing nach Max Otte als Vorbild Warren Buffett
1. Aufl. 2013. 84 S. 45 Abb. 270 mm
Verlag/Jahr: DIPLOMICA 2013
ISBN: 3-8428-9532-1 (3842895321)
Neue ISBN: 978-3-8428-9532-4 (9783842895324)
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Das vorliegende Buch befasst sich mit dem Thema Value Investing. Diese ökonomische Anlagestrategie berücksichtigt qualitative und quantitative Kriterien zur Bewertung einer Aktie. Die qualitativen Merkmale werden anhand von Informationen objektiv bewertet und fließen in den Bewertungsprozess ein. Die quantitative Unternehmensanalyse beschäftigt sich mit der Bilanz einer Aktie. Hierbei sucht der Value Investor gezielt nach fundamental unterbewerteten Aktien (Stock-Picking), um mit deren Kauf eine Überrendite erzielen zu können. Die Kunst des Value Investings ist es, die Bewertung dieser zwei Komponenten richtig einschätzen zu können, um daraus mehr Rendite zu erwirtschaften. Ziel der Methode ist es, den sogenannten "inneren Wert" einer Aktie zu bestimmen und diesen mit deren Kurswert zu vergleichen. Unter Abwägung der qualitativen Beurteilung stellt der Investor schließlich fest, ob die Aktie unterbewertet oder überbewertet ist.
Textprobe:
Kapitel 3, Fundamentale Aktienbewertung:
Die fundamentale Aktienbewertung ist aus dem Grunde wichtig, weil Einschätzungen dahingehend getroffen werden können, ob eine Aktie günstig oder teuer ist. Sie beruht auf einer rein rationalen Ebene und soll den Investor bei seinen Auswahlkriterien für die Anlage in ein aktiennotiertes Unternehmen durch bessere Einschätzungsmöglichkeiten helfen. Für den Stock-Picker, der gezielt Aktien auswählt, ist dies daher eine unerlässliche Methode, aussichtsreiche Unternehmen zu erkennen, um gezielt investieren zu können. Die Fundamentalanalyse wird nach Steiner/Bruns/Stöckl (2011) in drei Ebenen unterteilt, nämlich in die Globalanalyse, die Branchenanalyse und die Unternehmensanalyse. Eine explizite Darstellung der Fundamentalanalyse, auf die an dieser Stelle nicht näher eingegangen wird, befindet sich im Anhang unter Anlage 13.
Der Begriff Stock-Picking ist ein fester Bestandteil des Value Investing. Der Stock-Picker investiert, ungeachtet seiner Risikomodellierung, gezielt in einzelne Aktien, die nach seinen Bewertungsannahmen als günstig erscheinen. Das Thema wird später wieder aufgegriffen und noch tiefgründiger erläutert. Die Analyse und Einschätzung von Wertpapieren wird jedoch auch für den Stock-Picker dadurch behindert, dass Investitionen im klassischen Sinne keine exakte Wissenschaft darstellen. (Graham und Dodd, 1934: 14.) Der Bereich der Unternehmens- und Aktienbewertung ist durch eine Vielzahl von verschiedenen Bewertungsmethoden gekennzeichnet. (Ernst et al., 2008: 1.) Während der fundamentalen Aktienanalyse werden Geschäftsberichte von Firmen, deren Gewinn und Verlustrechnung sowie Bilanzen, untersucht (Hecker, 1974: 63.).
Der primäre Ausgangspunkt für die Bewertung eines Unternehmens ist die Firmenbilanz, in welcher auf der einen Seite das Vermögen, auf der anderen Seite die Schulden des Unternehmens dargestellt werden. (Otte und Castner, 2011: 133.) Zudem lässt sich sagen, dass der Unternehmenswert in der Regel den Wert bezeichnet, den das Unternehmen für alle seine Investoren, also sowohl Eigen- als auch Fremdkapital eingeschlossen, erwirtschaftet. (Seppelfricke, 2012: 3.) In der Praxis sind Unternehmensbewertungen im Spannungsfeld zahlreicher betriebswirtschaftlicher Disziplinen angesiedelt und erfordern fundierte Kenntnisse und ein spezifisches Know-How in diesem Bereich (Ernst et al., 2008: 1.).
Das sekundäre Ziel von Wertpapieranalysen liegt in der Beantwortung bestimmter Fragen, die von praktischer Relevanz sind, oder zumindest dahingehend wichtig sind, einen gewissen Beitrag zu ihrer Beantwortung zu leisten. (Graham und Dodd, 1934: 27.) Die gängigsten Fragen nach Graham und Dodd (2009) sind folgende: Welche Aktien sollen für einen bestimmten Zweck gekauft werden? Die Einschätzung darüber, ob ein Wertpapier X gekauft, verkauft oder gehalten werden soll, stellt ebenfalls eine wichtige Frage dar. (Graham und Dodd, 1934: 27.) Hierzu werden die Marktstrategien, die Produkte, das Umweltverhalten und die Kennzahlen von Unternehmen und Wettbewerbern sowie der genaue Branchenzweig auf das Genaueste analysiert. (Otte und Castner, 2011: 42.) Weitere Faktoren, die explizit oder implizit eine wesentliche Rolle spielen, sind, laut Graham und Dodd (1934):
1. Die Sicherheit.
2. Der Preis.
3. Die Zeit.
4. Die Person.
Diese vier Punkte werden in den noch folgenden Gliederungspunkten ausführlicher diskutiert. Fundamentale Kennzahlen, wie die Dividendenrendite, das Buch-Marktwert-Verhältnis oder die Ausschüttungsquote von Aktien, rücken seit Ende des Börsenbooms im Jahr 2000 verstärkt in den Vordergrund der Anleger (Hillebrand, 2007: 19.).
Da im Vordergrund der Fundamentalanalyse der Ertrag (gemessen an Kursgewinnen und ausgeschütteten Dividenden) für den Investor von primärer Bedeutung ist, läuft die Methode nach Greenwald (2002) letztlich auf die Ermittlung eines ´intrinsischen Wertes´ einer Aktie hinaus.
Dieser intrinsische Wer