Eine fast unüberschaubare Anzahl von gerichtlichen Entscheidungen beschäftigt sich mit dem strafprozessualen Recht der Wiedereinsetzung. Im Fokus der gerichtlichen Entscheidungen steht meist die Frage, wann nach 44 StPO eine Frist "ohne Verschulden" versäumt wurde. Die Auslegung dieses zentralen Begriffs bereitet Rechtsprechung und Literatur seit jeher große Schwierigkeiten. Während sich die Rechtsprechung in einer Fallgruppenbildung verstrickt, versäumt die Literatur die Systematisierung des Auslegungsproblems. Diese Arbeit untersucht die bestehenden Auslegungsansätze kritisch und entwickelt Kriterien, nach denen eine systematische Verschuldensprüfung im Rahmen des 44 StPO bestimmt werden kann.