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Oscar Wilde
Epistola in carcere et vinculis
Nachdruck. 2013. 148 S. 200 mm
Verlag/Jahr: EUROPÄISCHER LITERATURVERLAG 2013
ISBN: 3-86267-840-7 (3862678407)
Neue ISBN: 978-3-86267-840-2 (9783862678402)
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Oscar Wilde (1854-1900) hat keine Autobiografie hinterlassen, allerdings einen umfangreichen Brief aus dem Zuchthaus an seinen Freund und Geliebten Lord Alfred Douglas. Mit dem Schreiben wollte Wilde erklärtermaßen eine Art Lebensresümee ziehen und die Veränderungen deutlich machen, die sein Denken in der Gefangenschaft genommen hat. Der lateinische Titel des Briefs, "Epistola: in carcere et vinculis", geht auf Wilde selbst zurück; der ebenfalls für den Brief benutzte Titel "de profundis" stammt hingegen vom ersten englischen Herausgeber des Briefs.
Oscar Wilde, geb. 1854 in Dublin, studierte erst am Trinity College in Dublin, dann in Oxford, wo er sich mehr und mehr einem Ästhetizismus zuwandte, den er nicht nur in der Kunst, sondern auch im Leben zum Maß aller Dinge machte. 1884 heiratete er in London; zwei Söhne wurden geboren. In den folgenden Jahren entfremdete er sich zunehmend von seiner Frau und wurde sich wohl seiner homoerotischen Neigungen deutlicher bewusst. Gleichzeitig nahm sein Ruhm stetig zu; in rascher Folge entstanden Essays, sein einziger Roman ´Das Bildnis des Dorian Gray´, die Märchen, Erzählungen und mehrere Theaterstücke. 1895 wurde er wegen seiner Liebesbeziehung zum jungen Lord Alfred Douglas in einen Prozess mit dessen Vater verwickelt, der ihm zum Verhängnis wurde: Wilde wurde zu Zwangsarbeit verurteilt und war nun gesellschaftlich, aber auch künstlerisch erledigt. 1897 aus seiner Einzelzelle entlassen, floh er nach Frankreich, unternahm noch einige Reisen und starb 1900 resigniert in Paris.