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Neuerscheinungen 2013

Stand: 2020-01-07
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Jürgen Biedermann

Die Klassifizierung von Sexualstraftätern anhand ihres Tatverhaltens im Kontext der Rückfallprognose und Prävention


Ein typologieorienter Ansatz bei sexuellen Missbrauchs- und Gewalttätern mittels der Latent Class Analyse
1. Aufl. 2013. 420 S. 21 cm
Verlag/Jahr: VERLAG FÜR POLIZEIWISSENSCHAFT 2013
ISBN: 3-86676-348-4 (3866763484)
Neue ISBN: 978-3-86676-348-7 (9783866763487)

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Die empirisch-rechtspsychologische Untersuchung von Tatbegehungsmerkmalen im Kontext von Straftätern und ruckfallprognostischen Aspekten wurde lange Zeit wissenschaftlich stark vernachlässigt. Daher bestand das zentrale Ziel dieser Arbeit in der Entwicklung eines auf dem Tatverhalten von sexuellen Missbrauchs- und Gewalttätern basierenden Klassifikationsmodells, welches sowohl das spezifische Zusammenspiel einzelner Tatmerkmale darlegt als auch ruckfallprognostische Differenzierungen ermöglicht. Die erzielten Erkenntnisse stutzten sich hierbei auf ein Kooperationsprojekt zwischen dem Institut fur Forensische Psychiatrie der Charité Berlin und dem Landeskriminalamt Berlin ("Zentralstelle SPREE"). In diesem Projekt konnten rund 1000 sexuelle Missbrauchs- und Gewalttäter hinsichtlich ihres Tatverhaltens und ihrer Ruckfälligkeit untersucht werden.
Mittels eines innovativen Einsatzes der Latent Class Analyse wurden acht verschiedene Täterklassen identifiziert, welche sich jeweils durch ein charakteristisches Muster der Tatbegehung auszeichneten. Eine qualitative Analyse freitextlicher Tatbeschreibungen typischer Fälle der Klassen zielte dabei in Ergänzung zu den statistischen Betrachtungen auf ein vertieftes Verständnis der Handlungslogik innerhalb der Täterklassen. Die durchgefuhrten Ruckfälligkeitsanalysen zeigten im Weiteren auf, dass die Täterklassifikation einen wichtigen Beitrag zu einer verbesserten Risiko- und Gefährlichkeitseinschätzung von Sexualstraftätern leistet. Insbesondere konnten auch verschiedene Arten und Schweregrade von Ruckfällen differenziert werden.
Aufgrund der gleichzeitigen Einnahme einer verständnisorientierten als auch empirisch-statistischen Perspektive bildet die entwickelte Täterklassifikation eine wichtige empirisch fundierte Brucke zum klinisch-ideografischen Prognoseansatz und nimmt somit Bezug auf die von unserem Rechtssystem geforderte Berucksichtigung der "durch die Tat zutage getretene(n) Gefährlichkeit". Daruber hinaus ergeben sich durch die Klassifikation Anknupfungspunkte fur eine gezieltere Ausrichtung von Präventionsmaßnahmen auf Täter- und Opferseite