Neuerscheinungen 2013Stand: 2020-01-07 |
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Hochschule für Fernsehen und F, Münche Pinakothek der Moderne
(Beteiligte)
Subjektiv
Sprechen über Film
Hrsg.: Pinakothek der Moderne u. Hochschule f. Fernsehen u. Film, München
2013. 128 S. m. zahlr. meist farb. Abb. 23 cm
Verlag/Jahr: EDITION TEXT UND KRITIK 2013
ISBN: 3-86916-225-2 (3869162252)
Neue ISBN: 978-3-86916-225-6 (9783869162256)
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Das 21. Jahrhundert eignet sich Wirklichkeit in immer mehr und immer neuen Formen an. In dieser rasanten Entwicklung bekommt der Dokumentarfilm als Basis aller Spielarten der Realitätsaneignung eine besondere Aufgabe. Möglicherweise stellt er sogar eine ethische Richtgröße dar. Dokumentarfilme zu sehen ist eine Sache, darüber zu lesen eine gänzlich andere. Die große Ausstellung "Subjektiv - Dokumentarfilm im 21. Jahrhundert" in der Pinakothek der Moderne 2010/2011 war nicht zuletzt deshalb ein Erfolg, weil sie tradierte Sehgewohnheiten infrage stellte. Der Katalog zur Ausstellung war in seiner Form ebenso ungewöhnlich wie die Ausstellung selbst.
Der zweite Band "Subjektiv - Sprechen über Film" ist nun sehr viel mehr als nur eine Ergänzung zum Katalog. Sieben renommierte Filmregisseure von Doris Dörrie über Dominik Graf bis zu Hans-Christian Schmid und Ulrich Seidl sprechen mit jeweils einem Studenten der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) über die Vermittlung des Alltags im Spiel- und Dokumentarfilm, über Grenzüberschreitungen, über den schwindenden Abstand zwischen dokumentarischem und fiktionalem Erzählen und über die alte Frage, ob denn der Film Teil der bildenden Kunst sei. Sie sprechen über ihre Kunst ebenso wie über ihr Handwerk, sie verraten kleine Tricks und große Geheimnisse und gehen der Frage nach, ob es tatsächlich der Regisseur ist, der in seinem Film über einen Gipfelsturm im Winter in der Steilwand hängt? Und wenn ja, wie geht das dann mit dem Inszenieren? Beneidet der Dokumentarfilmer seine Kollegen vom Spielfilm um die Kontrolle der Handlung vor der Kamera? Darf ein Regisseur alten Menschen einen Papphut aufsetzen und eine todtraurige Spielfilmszene mit ihnen drehen? Und mit alldem ist das Buch nicht weit entfernt von der Frage, die Fran‡ois Truffaut 1966 an einen der großen Meister des Kinos
stellte: "Mr. Hitchcock, wie haben Sie das gemacht?"