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Stand: 2020-01-07
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Joseph Maran, Tobias Mühlenbruch (Beteiligte)

Baubefunde und Stratigraphie der Unterburg und des nordwestlichen Stadtgebiets (Kampagnen 1976 bis 1983)


Die mykenische Nachpalastzeit (SH III C). Text
Herausgegeben von Maran, Joseph
2013. 448 S. m. 30 SW-Zeichn. 31.5 cm
Verlag/Jahr: REICHERT 2013
ISBN: 3-89500-849-4 (3895008494)
Neue ISBN: 978-3-89500-849-8 (9783895008498)

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Die Ausgrabungen von Klaus Kilian in der Unterburg von Tiryns zwischen 1976 und 1983 führten maßgeblich zu einer Neubewertung der mykenischen Nachpalastzeit (SH III C), dem 12. und 11. Jahrhundert v. Chr. Der Nachpalastzeit vorangegangen war die späte mykenische Palastzeit (SH III B2), die an verschiedenen Orten in Brandkatastrophen geendet hatte, womit auch das mykenische Palastsystem mit seiner Linear B-Schrift, seinem Siegelwesen und seiner spezifischen Gesellschafts- und Wirtschaftsstruktur einen Einbruch erlebte bzw. endete. Kilians Ausgrabungen in der Unterburg von Tiryns verdeutlichen, dass SH III C mitnichten mitnichten als ein "dunkles Zeitalter" nach der Palastzerstörung anzusehen ist, sondern als eine wichtige historische Epoche in Südgriechenland zu gelten hat. So konnte Kilian feinstratigraphisch und großflächig eine Abfolge von Siedlungsschichten ausgraben, die als eine Leitstratigraphie der Nachpalastzeit anzusehen sind. Besondere Bedeutung kommt einer Sequenz von Kultgebäuden aus SH III C zu.
Tiryns 17,2 stellt eben diese Baubefunde und diese Stratigraphie der Unterburg aus SH III C Früh (Mitte) bis SH III C Spät vor, und darüber hinaus auch die der Baubefunde und der Stratigraphie von Kilians Ausgrabung in Stadt-Nordwest (SH III C Früh). Die einzelnen Siedlungshorizonte der Unterburg und der Stadt-Nordwest werden rekonstruiert, die Bauweise in der Unterburg und in Stadt-Nordwest wird vergleichend untersucht. Auf ein Modell zur Entwicklung der Gesamtsiedlung von Tiryns zwischen der späten Palastzeit und der frühen Eisenzeit folgt eine Auswertung der Wirtschaftsweise. Dafür konnten auch archäozoologische und archäobotanische Daten herangezogen werden. Abschließend wird der Fundort im Kontext des Ostmittelmeerraumes des 12. und 11. Jahrhunderts v. Chr. gestellt bewertet. Ausführlich geschieht dies für die Argolis und die Korinthia mit den Orten Mykenai, Midea, Asine sowie Korakou, sowie im Überblick für das heutige Griechenland, die türkische Westküste sowie Zypern. Hinsichtlich Zypern interessierte die Frage, inwieweit SZ III A-Siedlungen in ihrer Struktur Parallelen zu Tiryns in SH III C aufweisen, wie Kilian zur Diskussion gestellt hatte.
"Tiryns 17,2 stellt (die) Baubefunde und diese Stratigraphie der Unterburg aus SH III C Früh (Mitte) bis SH III C Spät vor, und darüber hinaus auch die der Baubefunde und der Stratigraphie von Kilians Ausgrabung in Stadt-Nordwest (SH III C Früh). Die einzelnen Siedlungshorizonte der Unterburg und der Stadt-Nordwest werden rekonstruiert, die Bauweise in der Unterburg und in Stadt-Nordwest wird vergleichend untersucht. (...) Abschließend wird der Fundort, im Kontext des Ostmittelmeerraumes des 12. und 11. Jahrhunderts v. Chr. gestellt, bewertet."

In: www.KunstbuchAnzeiger.de, März 2014.
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"(Es) handelt (...) sich bei der vorliegenden Arbeit um eine gründliche Zusammenführung der einzelnen Befunde und eine solide Auseinandersetzung mit den stratigraphischen Zusammenhängen von Klaus Kilians Grabungen. Aus diesem Grund und natürlich auch aufgrund der großen Bedeutung des Befundes wird die Arbeit von Tobias Mühlenbruch sicherlich eine zentrale und grundlegende Publikation für alle an der Bronze- und Frühen Eisenzeit Griechenlands Interessierten werden. Auch sind seine Interpretationen der architektonischen Befunde, die weit über Tiryns hinausreichen, eine willkommen Anregung für den Diskurs über die gesellschaftlichen Entwicklungen der Nachpalastzeit. Die Redaktion, Abbildungen und Pläne des Bandes sind insgesamt von sehr hoher Qualität und entsprechen damit dem für die Tiryns-Reihe erwarteten Standard."

In: Göttinger Forum für Altertumswissenschaften 17 (2014), 1241-1248, 27.02.2015.